Aus unserem BLOG • Von Dominik Duda, RWTH Aachen University • Dezember 2024

Zweites Treffen des Arbeitskreises „Luft“ in Köln

Am 28. November fand das zweite Treffen des Arbeitskreises „Luft“ im Rahmen des Kompetenznetzwerks automatisierte und vernetzte Mobilität innocam.NRW statt. Vertreter verschiedener Organisationen, darunter die Droniq GmbH, das Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr (MUNV), die Flughafengesellschaft Mönchengladbach GmbH, die Kanzlei BHO Legal, die Urban Ray GmbH, die flyXdrive GmbH sowie das Institut für Flugsystemdynamik (FSD) der RWTH Aachen, kamen zusammen, um die Themen Luftraumintegration und sicheres Fliegen von unbemannten Luftfahrtsystemen (Unmanned Aerial Systems, kurz UAS) zu diskutieren.

Gastgeber war die Kanzlei BHO Legal in Köln. Den ersten Impulsvortrag hielt Dr. Oliver Heinrich von der BHO Legal, der einen umfassenden Überblick zum aktuellen Stand der Verordnungsübersicht gab. Er ging auf die Entwicklungen im Nationalen Drohnenbeirat, U-Space und die Behördenprivilegien (§ 21k der Luftverkehrs-Ordnung (LuftVO)) ein. Ein weiterer Schwerpunkt lag auf § 21h LuftVO, der sich mit der Regelung für den Betrieb von unbemannten Fluggeräten in geografischen Gebieten befasst.

Der zweite Impulsvortrag von Fabian Baader knüpfte an diese Problematik an und beleuchtete die praktischen Herausforderungen, denen UAS-Betreiber gegenüberstehen. Fabian Baader von der flyXdrive GmbH ging auf die Schwierigkeiten bei der Planung von Flugrouten ein – insbesondere bei der automatisierten oder halbautomatisierten Durchführung. Ein zentrales Problem ist hierbei die Verfügbarkeit aktueller, qualitätsgesicherter und maschinenlesbarer Geodaten, die für einen sicheren Betrieb außerhalb der Sichtweite (BVLOS) unerlässlich sind. Herr Baader betonte, dass die Datenlage in Deutschland fragmentiert ist: Die Verfügbarkeit von Geodaten ist je nach Bundesland unterschiedlich und bestehende Plattformen wie Geoportal.de zeigen zwar Ansätze auf, bieten aber keine ausreichende Qualität für eine sichere und automatisierte Routenplanung. So müssen Betreiber eigenständig bewerten, ob eine Datenquelle geeignet ist. Die Automatisierung der Routenplanung bleibt somit eine große Herausforderung.

Im Arbeitskreis herrschte Einigkeit darüber, dass es qualitätsgesicherte, dynamische Geodaten aus autorisierten Quellen benötigt, die einheitlich und deutschlandweit verfügbar sind. Ergänzend wurde der Wunsch geäußert, diese Daten mit Metadaten, wie bspw. den Kontaktdaten der Ansprechpartner der jeweiligen Geozonen, zu verknüpfen. Außerdem wurde diskutiert, dass geprüft werden müsse inwieweit der Bund oder die Länder diesen Prozess steuern sollte, da eine vollständige Rechtssicherheit mit hohen Kosten verbunden sein könnte.

Fazit

Es wurde abschließend deutlich, dass dieser Arbeitskreis das Thema Kartendatenzugang und digitaler Zwilling vom Land NRW mit Bezug aufs Fliegen weiter vertiefen möchte. Dies soll idealerweise auch im Einklang mit anderen Verkehrsträgern wie Schiene, Straße und Wasser geschehen. Somit kann auch ein ganzheitlicher Ansatz für eine vernetzte Mobilität entstehen.

Die Ergebnisse des Arbeitskreises „Luft“ zeigen, dass qualitätsgesicherte, dynamische Geodaten dringend benötigt werden, um eine automatisierte und sichere Routenplanung für UAS zu ermöglichen. Aktuell hemmen fragmentierte Daten und rechtliche Unsicherheiten den Fortschritt. Der Arbeitskreis strebt eine einheitliche, nationale Datenverfügbarkeit sowie die Verknüpfung mit anderen Verkehrsträgern wie Schiene, Straße und Wasser an.

Sind Sie in der Luftfahrt, im Drohnenbetrieb oder verwandten Bereichen aktiv oder interessieren sich für die automatisierte und vernetzte Mobilität in der Luft? Dann sprechen Sie uns unter info@innocam.nrw an, wir freuen uns auf weitere Mitglieder im Arbeitskreis Luft!