Highlights zur Automatisierung von der Mensch und
Computer 2024
Nachbericht • Von Justyna Sedkoswka, innocam.NRW • September 2024
Die Mensch und Computer (MuC) ist die größte Konferenzreihe in Europa, die sich mit der Interaktion zwischen Mensch und Computer beschäftigt. Die Veranstaltung bietet Teilnehmenden aus Wissenschaft und Industrie eine Plattform für den Austausch und die Diskussion innovativer Ideen, Methoden und Technologien, welche die Beziehung zwischen Menschen und digitalen Systemen gestalten. Sie fand in diesem Jahr vom 1. bis 4. September am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) statt. Wir waren vor Ort und stellen vier der spannendsten Beiträge zu den Themen Automatisierung und Mobilität vor, die auch online nachzulesen sind.
‚Baymax‘ or ‚RoboCop‘? Exploring Different Feminine Avatar Personalities for Shared Automated Vehicles
Von Martina Schuß, Tatjana Röhr und Andreas Riener
Die Studie untersuchte den Einsatz digitaler Begleiter in Shared Automated Vehicles und bot eine Lösung zur Erhöhung des Sicherheitsgefühls der Fahrgäste an, indem ein Avatar als Begleiter oder Begleiterin in das Fahrzeug integriert wurde. Die Forschenden stellten zwei kontrastierende Persönlichkeiten vor, die Filmfiguren nachempfunden wurden: „Baymax“, ein sehr freundlich aussehender Avatar, und „RoboCop“, ein eher autoritärer Charakter. Die Studie untersuchte die beiden digitalen Begleiter in einem Virtual-Reality-Szenario. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die „Baymax“-Persönlichkeit allgemein bevorzugt wurde, was wertvolle Erkenntnisse darüber liefert, wie digitale Begleiter oder Begleiterinnen die wahrgenommene Sicherheit in autonomen Fahrzeugen erhöhen können. Lesen Sie den vollständigen Beitrag hier nach.
Time and Money Matters for Sustainability: Insights on User Preferences on Renewable Energy for Electric Vehicle Charging Stations
Von Delong Du, Apostolos Vavouris, Omid Veisi, Lu Jin, Gunnar Stevens, Lina Stankovic, Vladimir Stankovic und Alexander Boden
Vernetzte Verkehre bauen in Zukunft vermehrt auf elektrifizierten Fahrzeugen auf, die sowohl untereinander als auch mit der digitalen Infrastruktur kommunzieren. Dazu zählt auch die Ladeinfrastruktur, deren übermittelte Daten das Nutzerverhalten und Wege beeinflusst. Die Forschenden des Beitrags haben untersucht, wie Nutzer und Nutzerinnen von Elektrofahrzeugen Ladestationen mit unterschiedlichem Anteil an erneuerbaren Energien nutzen. Die Studie zeigt: Wenn Fahrer und Fahrerinnen von Elektroautos die Wahl haben, dann nutzen sie die Ladestationen, die entweder Zeit oder Geld sparen. Die Präferenz wird dabei nicht entscheidend durch die Art der Energieerzeugung (konventionell oder erneuerbar) beeinflusst. Das bedeutet, dass zeitbewusste Fahrer und Fahrerinnen auch dann eine Schnellademöglichkeit mit konventioneller Energieversorgung wählen, wenn die Lademöglichkeit mit erneuerbaren Energien billiger ist. Umgekehrt wählen preisbewusste Fahrer und Fahrerinnen eher den billigeren Ladestrom, auch wenn er konventionell erzeugt und mit längerer Ladezeit verbunden ist. Diese Erkenntnisse könnten dabei helfen, Empfehlungssysteme zu entwickeln, die nachhaltigeres Ladeverhalten fördern. Der gesamte Text ist hier verfügbar.
Explanation Needs in Automated Driving: Insights from German Driving Education and Vehicle Acquisition
Von Carina Manger, Kathrin Albrecht und Andreas Riener
Die Studie befasst sich mit dem Erklärungs- und Informationsbedarf im Zusammenhang mit Fahrerassistenzsystemen (Advanced Driver Assistance Systems, ADAS). Die Forscher:innen untersuchten, inwieweit Fahrer:innen in der Fahrschulausbildung und beim
Fahrzeugverkauf angemessene Erklärungen zu diesen Systemen erhalten. Die Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit standardisierter und verbindlicher Erklärungen, um sicherzustellen, dass Fahrer sich sicher an automatisierte Fahrtechnologien gewöhnen können. Der vollständige Artikel ist hier zu finden.
When to Approach the User: Investigating Suitable Context Factors for Proactive Voice Assistance in Automated Cars
Von Lesley-Ann Mathis, Carla Bernadette Bubeck und Matthias Peissner
Dieser Artikel befasst sich mit proaktiven Sprachassistenten in automatisierten Fahrzeugen und untersucht, wann und in welchem Kontext diese Systeme den Nutzerinnen und Nutzern Vorschläge machen sollten. Durch die Untersuchung der Präferenzen der Nutzerinnen und Nutzer für verschiedene Kontextfaktoren konnten die Forschenden optimale Zeitpunkte für proaktive Vorschläge ermitteln, was zur Entwicklung effektiverer Sprachassistenten-Prototypen in zukünftigen automatisierten Fahrzeugen führen könnte. Den gesamten Text zum Weiterlesen finden Sie hier.
Fazit
Die Konferenz Mensch und Computer bietet wertvolle Einblicke in die Zukunft der Automatisierung und Mobilität. Die auf der Konferenz vorgestellten Beiträge spiegeln die laufenden Bemühungen wider, die Benutzererfahrung in autonomen und elektrischen Fahrzeugen zu verbessern und neue Wege der Interaktion mit der Technologie zu erforschen. Auf dem Weg zu einer stärker automatisierten Mobilität der Zukunft bieten diese Studien eine wichtige Grundlage für die Entwicklung von nutzerzentrierten Systemen.
Die Interaktion zwischen Systemen der automatisierten Mobilität und deren Nutzenden ist ein wichtiger Aspekte des Themenfeldes Akzeptanz von innocam.NRW. Sprechen Sie uns gerne bei Fragen und Ideen zum Thema gerne an an. Sie erreichen uns per E-Mail unter justyna.sedkowska@innocam.nrw oder telefonisch unter 0208 88 254 5136.