Aus unserem BLOG • Von David Haberle, innocam.NRW • Februar 2025
Update: Horizont Europa Arbeitsprogramm für die Jahre 2025–2027

© European Union 2020
Horizont Europa ist das neunte Forschungsrahmenprogramm der Europäischen Union (EU) und weltweit das größte Einzelförderprogramm für Forschung und Innovation. Für die aktuelle Programmlaufzeit von 2021 bis 2027 wird in 2025 das dritte zweijährige Arbeitsprogramm erwartet. Ein besonderer Fokus liegt dabei erneut auf der Entwicklung innovativer und nachhaltiger Mobilitätslösungen, die darauf abzielen, den Verkehrssektor umweltfreundlicher und effizienter zu gestalten. Nach der Vorveröffentlichung des Arbeitsprogramms im März/April 2025 werden die Ausschreibungen von Mai bis September 2025 geöffnet sein. Eine frühe Vorbereitung lohnt sich, damit Ihr Mobilitätsprojekt von den Förderungen des Horizont Europa Programms profitieren kann.
Wichtige Termine
- Vorveröffentlichung des Arbeitsprogramms Voraussichtlich März/April 2025
- Öffnung der Ausschreibungen
Voraussichtlich Mai 2025 - Fristen
4. September 2025 und Januar 2026 - Infotag der EU-Kommission
Voraussichtlich am 6. Mai 2025
Neben themenoffenen Fördersäulen liegt das höchste Budget in der Förderung konkreter Themen, die sich in mehrere Cluster gliedern. Einen Überblick bietet die offizielle Seite des Bundeministeriums für Bildung und Forschung. Mit einem Budget von rund 95,5 Milliarden Euro zielt Horizont Europa darauf ab, wissenschaftliche Exzellenz zu fördern, globale Herausforderungen anzugehen und die industrielle Wettbewerbsfähigkeit Europas zu stärken. Im Cluster 5 „Klima, Energie und Mobilität“, vor allem in den Destinations (Zielbereichen) 5 und 6, werden Forschungs- und Innovationsprojekte unterstützt, die dazu beitragen, intelligente und vernetzte Transportsysteme zu entwickeln und so die Mobilität in Europa sicherer, effizienter und inklusiver zu gestalten.
Destination 5: Saubere und wettbewerbsfähige Lösungen für alle Verkehrsträger
In Destination 5 geht es um das Themenspektrum Zero-emission Road Transport, Aviation, Waterborne Transport und um Transport-related health an environmental issues. Bis 2027 werden für die 19 Förderschwerpunkte Mittel in Höhe von 146,6 Millionen Euro zur Verfügung stehen. Die zentralen Herausforderungen, an denen mit Hilfe der Förderungen in der Destination 5, gearbeitet werden soll sind:
- Umstellung des Straßenverkehrs auf eine emissionsfreie Mobilität
- Minderung der Emissionen sowie der sonstigen negativen Auswirkungen des Luftverkehrs
- Entwicklung und Einführung klimaneutraler und sauberer Lösungen in der Binnen- und Seeschifffahrt
- Erlangen neuer wissenschaftlichen Erkenntnisse, die zu wirksameren Methoden zur Minderung der verkehrsbedingten Emissionen und ihrer Auswirkungen
- Steigerung von Produktivität, Innovationskapazität, Widerstandsfähigkeit, Sicherheit und globaler Wettbewerbsfähigkeit
Zum Themenfeld der automatisierten und vernetzten Mobilität passende Ziele in der Destination:
Für den Bereich Zero-emission Road Transport (Emissionsfreier Transport auf der Straße) geht es darum, bezahlbare, nutzerfreundliche, inklusive, sichere und vertrauenswürdige Konzepte und Technologien zu erarbeiten, die einfach zu implementieren sind und die Bedürfnisse, Verhaltensweisen und sozioökonomischen Gegebenheiten der Endnutzer berücksichtigen.
Im Bereich Aviation (Luftverkehr) sollen neue und aktualisierte Forschungs- und Technologieinfrastrukturen für die Luftfahrt entwickelt und erprobt werden.
Für Waterborne Transport (Transport auf Wasserstraßen) werden innovative, ganzheitliche Designtools für verschiedene Nachrüstlösungen zur Stärkung der europäischen Wettbewerbsfähigkeit gesucht.
Destination 6: Sicherer, belastbarer Transport und intelligente Mobilitätsdienste für Passagiere und Güter
Das Themenspektrum der Destination 6 wird von den Kernthemen Connected, Cooperative and Automated Mobility (CCAM), Multimodal, Infrastructure, and Logistics und Transportation Safety bestimmt. Projekte in diesem Bereich sollen darauf abzielen, angebotsorientierten Verkehr in einen sicheren, widerstandsfähigen, nachhaltigen und nachfrageorientierten Verkehr mit intelligenten Mobilitätsdiensten für Personen und Güter zu transformieren. Dafür stehen bis 2027 Fördermittel in Höhe von 135,5 Millionen Euro zur Verfügung.
Die zentralen Herausforderungen, an denen mit Hilfe der Förderungen in der Destination 6 gearbeitet werden soll, sind:
- Reduzierung von Unfällen durch menschliches Versagen
- Reduzierung von Verkehrsstaus
- Minderung des Energieverbrauchs u. Emissionen von Fahrzeugen
- Steigerung der Effizienz und Produktivität des Güterverkehrs
- Modernisierung der Verkehrsinfrastruktur
Zum Themenfeld der automatisierten und vernetzten Mobilität passende Ziele in der Destination:
Im Bereich Connected, Cooperative and Automated Mobility (CCAM) (vernetzte, kooperative und automatisierte Mobilität) werden folgende Lösungen gesucht:
- Sichere, inklusive und nahtlos integrierte Tür-zu-Tür-Mobilitätslösungen für Personen und Güter, einschließlich Sharing-Angeboten und Lieferservices unter allen Wetterbedingungen;
- Nutzerorientierte Smart Mobility Services mit fortschrittlichen digitalen Technologien, KI-gestütztem Verkehrsmanagement und Berücksichtigung diverser Nutzerbedürfnisse;
- Kontinuierliche Verbesserung der Verkehrssicherheit durch schrittweise Automatisierung und fortschrittliche Fahrerassistenzsysteme.
Denkbar sind beispielweise Projekte aus den Bereichen ferngesteuerte Mobilitätslösungen, Umfeldwahrnehmung der nächsten Generation, Integration von menschlichem Fahrverhalten in die Validierung von CCAM-Systemen oder Entwicklung und Demonstration einer föderierten Datenaustauschplattform für automatisierte Mobilitätssysteme.
Für das Feld Multimodal, Infrastructure, and Logistics (Multimodale Mobilität, Infrastruktur und Logistik) kommen Projekte in Frage, die an der Anpassung bestehender und neuer Verkehrsinfrastrukturen zur Unterstützung neuer Technologien und Treibstoffe, mit Fokus auf Leistung, Nutzererfahrung und Sicherheit arbeiten. Dazu zählen beispielsweise Projekte in den Bereichen Digitale Innovation im Frachtverkehr, Integration von Binnenschifffahrt in intelligente Logistikketten oder Innovative Luftmobilität und Dienste für nachhaltige und intelligente urbane und peri-urbane Verkehrslösungen.
Der Bereich Transportation Safety (Verkehrssicherheit) ist ausgelegt für Vorhaben, die sich mit diesen zwei Ansätzen beschäftigen:
- Etablierung eines prädiktiven Sicherheitsrahmens mittels KI und Big-Data-Analysen im Transportwesen;
- Optimierte Mensch-Technologie-Interaktion zur Minimierung von Verwechslungen, Ablenkungen und Kollisionsrisiken.
Informationen und Ansprechpartner
Wenn Sie noch Fragen zur geplanten Veröffentlichung des Arbeitsprogramms haben oder weitere allgemeine Informationen benötigen, wenden Sie sich gerne unter info@innocam.nrw direkt an uns.
In unserem Überblicksbeitrag zu Horizont Europa können Sie sich ausführlicher über die Rahmenbedingungen und Ressourcen informieren, die für Interessierte zur Verfügung stehen.
Wenn Sie bereits eine Projektidee haben und sich spezifisch dazu informieren möchten, können Sie sich an die nationale Kontaktstelle wenden. Die richtige Kontaktperson für Ihren Mobilitätsbereich (Bodengebundener Verkehr, Schifffahrt und Meerestechnik oder Luftfahrt) finden Sie hier. Anlässlich der Öffnung der Ausschreibungen wird die EU-Kommission auch einen eigenen Infotag abhalten. Dieser findet voraussichtlich am 6. Mai 2025 statt.
Weitere Ausschreibungen
Die Informationen dazu sowie zu den Ausschreibungen direkt finden Sie nach der Veröffentlichung auf unserer Webseite in unserer Förderdatenbank. Außerdem finden Sie aktuelle Förderhinweise in unserem Fördernewsletter.
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