Ende November 2024 haben der Kanton Zürich und die SBB ein Pilotprojekt zum automatisierten Fahren im öffentlichen Straßenverkehr im Furttal bei Zürich angekündigt. Eine kleine Flotte hochautomatisierte Fahrzeuge, geplant sind Pkw und im weiteren Verlauf Kleinbusse, sollen bald das Mobilitäts-Angebot in der Region ergänzen. Die Projektträgerschaft übernimmt das Swiss Transit Lab. Das Swiss Transit Lab ist das Kompetenznetzwerk für intelligente Mobilität in der Schweiz. Akteure aus Gesellschaft, Wirtschaft, öffentlicher Hand und Forschung kommen zusammen, um innovative Mobilitätskonzepte in die Praxis zu überführen.
Automatisierte Fahrzeuge gelten als vielversprechende Lösung für den öffentlichen Verkehr, insbesondere in suburbanen und ländlichen Gebieten. Durch ihre Flexibilität können sie bestehende Lücken im Verkehrsangebot schließen und eine umweltfreundliche Alternative zum privaten Pkw bieten. Die Technologie des automatisierten Fahrens hat in den letzten Jahren international enorme Fortschritte gemacht. In zahlreichen Städten in Asien und den USA sind kommerzielle fahrerlose Angebote im regulären Verkehr unterwegs. Der Anbieter Waymo ist z. B. mit über 1.000 Fahrzeugen in Kalifornien (USA) auf der Straße. Pro Woche legte Waymo 2024 mehr als 150.000 fahrerlose Fahrten zurück.
Mit dem neuen Pilotprojekt „Automatisiertes Fahren im Furttal“ im Kanton Zürich geht die Schweiz einen weiteren Schritt in Richtung automatisierte Mobilität der Zukunft. Eine Flotte automatisierter Fahrzeuge soll das bestehende Mobilitätsangebot in der Region ergänzen. Ziel des Projekts ist es, praktische Erkenntnisse über automatisierte Mobilitätsangebote zu gewinnen, dazu zählen unter anderem Geschäftsmodelle, Angebotsformen, Kosten und Betrieb.
Sicherheit hat Priorität
Mit dem Projekt schließt die Schweiz an die internationalen Entwicklungen im Bereich automatisierter Mobilität an. Bevor die Fahrzeuge voraussichtlich ab Ende 2025 in den automatisierten Betrieb übergehen, stehen im Frühling und Sommer 2025 umfassende Betriebsvorbereitungen an. Die Kalibrierung der Technologie, die Integration in den bestehenden Mischverkehr und die rechtlichen Rahmenbedingungen müssen dabei sorgfältig berücksichtigt werden.
Sicherheit hat für alle Projektpartner oberste Priorität. Das Pilotprojekt wird deshalb eng vom Bundesamt für Strassen (ASTRA) begleitet. Um höchste Sicherheitsstandards zu gewährleisten, werden die Fahrzeuge zunächst von Sicherheitsfahrern begleitet, bevor sie schrittweise in den automatisierten Betrieb übergehen. Automatisiert bedeutet, dass die Fahrzeuge am regulären Straßenverkehr teilnehmen, ohne dass ein Mensch am Steuer sitzt. Sie werden von einer Software gesteuert, die mithilfe zahlreicher Sensoren die Umgebung erfasst. Gleichzeitig werden die Fahrzeuge durch eine zentrale Leitstelle überwacht.