Mit dem Forschungsprojekt CityPlanner werden entscheidungsunterstützende Anwendungen für eine nachhaltige und integrierte Stadtentwicklung in Dormagen geschaffen. Mithilfe der Verknüpfung von bestehenden urbanen Datensätzen und der dynamischen Erfassung von Verkehrs- und Umweltdaten wird eine präzise Planung von Maßnahmen zur Optimierung urbaner Mobilität ermöglicht.
Planung verkehrstechnischer Maßnahmen auf Grundlage von Echtzeitdaten
Die Mobilitätswende erfordert einen grundlegenden Wandel urbaner Mobilität und den Ausbau von Infrastrukturen zugunsten des Umweltverbundes. Um diese Herausforderung zu meistern, ist eine fundierte Datenbasis unerlässlich, die jedoch in vielen Kommunen, wie auch in Dormagen, aufgrund knapper Ressourcen nicht existiert. Eine derartige Datenbasis ermöglicht es, verkehrstechnische Maßnahmen gezielt zu planen, zu evaluieren und anzupassen. Im Rahmen des mFUND-Projekts CityPlanner werden Lösungen zur Integration von Sensordaten in kommunale Planungsprozesse erarbeitet.
Das Projekt wird von der Stadtmarketing- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft Dormagen geleitet, in Zusammenarbeit mit 4traffic SET GmbH, dem Lehrstuhl und Institut für Städtebau der RWTH Aachen University und der dataMatters GmbH. Der Projektzeitraum erstreckt sich von August 2023 bis Juli 2026, das Gesamtprojektvolumen beträgt 2,7 Millionen Euro.
Umwelt- und Verkehrsdaten aus einer Box
Zunächst werden mit den Akteurinnen und Akteuren der integrierten Stadtentwicklung in Dormagen, darunter das Mobilitätsmanagement, Anwendungsfälle zur Integration der Daten in Planungsprozesse erdacht. Daraufhin wird ein Messnetz aus 100 Sensorboxen errichtet. Die verwendeten Sensorboxen sind in der Lage, Temperatur, Luftfeuchtigkeit, CO2-Werte, Feinstaubbelastung und Lärmpegel zu messen. Darüber hinaus erfasst die Technik auch, wie viele Menschen zu Fuß unterwegs sind und wie viele Fahrräder, Autos und Lastwagen die Stadt durchqueren. Diese Daten werden über das LoRaWAN an die urbane Datenplattform von Dormagen übermittelt und dort visualisiert. Auf diese Weise können sowohl städtische Bewegungsmuster als auch Umweltdaten in Echtzeit erfasst werden, was eine detaillierte Analyse und eine fundierte Planung ermöglicht.
Die Sensorboxen bieten eine skalierbare und standortflexible Lösung. Der große Vorteil dieser Technologie liegt in der Möglichkeit, verschiedene Datenquellen zu kombinieren und dadurch ein umfassendes Bild der städtischen Mobilität und Umwelt zu erhalten. Die Technologie ermöglicht es, Echtzeitdaten kostengünstig zu sammeln und effizient zu verarbeiten, ohne auf teure und komplexe Systeme angewiesen zu sein.