b) Visuelle Odometrien
Punktwolkenbasierte visuelle Odometrien funktionieren anders als bilderbasierte visuelle Odometrien. Eine Punktwolke beinhaltet bereits wertvolle Informationen zur Ermittlung der Bewegung eines Roboters. Sie repräsentieren die Geometrie der Umgebung mit eingemessenen 3D-Punkten. Bildbasierte visuelle Odometrien hingegen benötigen eine Vorverarbeitung, um signifikante Kennpunkte in Bildern zu ermitteln, die im Vergleich zu den Kennpunkten aus älteren Bildern eine Information über die Bewegung des Roboters wiedergibt.
Punktwolkenbasierte visuelle Odometrien verwenden Zuordnungsalgorithmen, um die Transformation zwischen einer neu eingemessenen Punktwolke und der vorhereigen zu ermitteln. Bei Vorwärtsbewegung des Fahrzeugs verschieben sich geometrisch markante Merkmale der Umgebung aus der Sicht des optischen Sensors, wie beispielsweise eines LiDAR, in entgegengesetzter Richtung. Durch Zuordnung der Punkte dieser markanten Umgebungsmerkmale lässt sich eine Schätzung darüber treffen, in welche Richtung sich das Objekt, auf dem der Sensor montiert ist, im Verhältnis zur Position der letzten eigemessenen Punktwolke bewegt hat.
Visuelle Odometrie allein reicht oft nicht aus, da sie Informationen über relative Veränderungen liefert. Der Vorteil der visuellen Odometrie liegt darin, dass sie es ermöglicht, Strukturen aus der Vergangenheit zu erkennen und neue Schätzungen durch die Nutzung von Daten aus mehreren vorangegangenen Messungen zu verfeinern. Um diese Funktionalität zu unterstützen, kommen Posengraphen zum Einsatz. Dieser ermöglicht eine effiziente Speicherung vergangener Positionen (Posen) in Verbindung mit den dazugehörigen Messdaten. Darüber hinaus beschleunigt er die Suche nach früheren Messungen und den zugehörigen Posen. Diese Merkmale ermöglichen die Implementierung einer schnellen Ortswiedererkennung sowie die rückwirkende Optimierung von Positionen.
Die Zukunft automatisierten Fahrens aktiv mitgestalten
Daniel Scholl, Geschäftsführer der Futive GmbH Aachen: „Wir sind davon überzeugt, dass punktwolkenbasierte visuelle Odometrien als Ergänzung zu GNSS, verknüpft mit weiteren innovativen Ansätzen, unumgänglich sind, um die Potentiale autonomer Fahrzeuge auszuschöpfen. Daher setzen wir entschlossen auf diese Richtung und sind zuversichtlich, dass unsere Innovationen in den kommenden Jahren die Landschaft der intelligenten Fahrzeuge positiv beeinflussen werden."
Präsentation zum Impulsvortrag der Futive GmbH auf dem innocam.STAMMTISCH am 03.08.2023