Das Kompetenznetzwerk für die automatisierte und vernetzte Mobilität – innocam.NRW wird in einer neuen Förderphase weiterentwickelt. Auch die damit zweite Phase des Projekts wird durch das Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert. Neue Partner an der RWTH sowie von der Bergischen Universität Wuppertal und der Hochschule Ruhr West verstärken das Kompetenznetzwerk und bringen neue Themen ein. So werden die Verkehrsträger Luft, Schiene und Wasser neben der Straße nun tiefer inhaltlich behandelt. Zudem wird ein stärkerer Fokus auf die Kompetenzentwicklung in Kommunen sowie die Analyse der gesellschaftlichen Akzeptanz der Automatisierung und Vernetzung gelegt. Koordiniert wird das Projekt durch den Verein Future Mobility Partnership e.V. (FMP).
Weiterentwicklung der inhaltlichen Ausrichtung des Kompetenznetzwerks
Nach den ersten erfolgreichen Jahren geht innocam.NRW in eine neue Förderphase über. So wird das Kompetenznetzwerk weitere drei Jahre nicht nur weitergeführt, sondern explizit inhaltlich weiterentwickelt. Weiterhin steht die automatisierte und vernetzte Mobilität (AVM) im Mittelpunkt des Netzwerks. Nun werden alle vier Verkehrsträger (Luft, Schiene, Straße, Wasser) gleichermaßen berücksichtigt und die Vernetzung zwischen diesen unterstützt. Dies wird dadurch gewährleistet, dass je ein Institut der RWTH Aachen Expertise pro Verkehrsträger direkt in die inhaltliche Arbeit einbringt. In dedizierten Arbeitskreisen zu den Verkehrsträgern werden aktuelle Fragestellungen der AVM mit den Akteuren des Netzwerks diskutiert und aktiv bearbeitet. Ziel ist es unter anderem, aus dem Kompetenznetzwerk heraus Impulspapiere zu erstellen, die Herausforderungen sowie Lösungsansätze der AVM in Nordrhein-Westfalen aufgreifen.
Darüber hinaus werden in der Weiterentwicklung von innocam.NRW verstärkt Kommunen eingebunden, um aufbauend auf deren Bedarfen die Potenziale der AVM zu analysieren und vielversprechende Anwendungsprojekte zu initiieren. Zudem sollen die Kompetenzen der kommunalen Akteure zur automatisierten und vernetzten Mobilität weiterentwickelt und ausgebaut werden, damit diese Akteure zukünftige Maßnahmen kompetent planen und umsetzen und z.B. mit Anbietern von Infrastrukturlösungen „auf Augenhöhe“ verhandeln können. Ziel ist es, damit auch Beiträge zur Entwicklung von Smart Cities zu leisten. Auf dieser Grundlage werden gemeinsame Projekte mit direktem Mehrwert für das Wachstum und die Weiterentwicklung nutzergerechter Mobilitätsangebote für die Bürgerinnen und Bürger des Landes initiiert. Das Kompetenznetzwerk wird zudem die Entwicklung des regulatorischen Rahmens in der EU und darüber hinaus im Blick behalten. Angesichts der vielfältigen Aktivitäten seitens Unternehmen und öffentlicher Hand rund um die automatisierte und vernetzte Mobilität wird häufig die folgende Frage gestellt:
Warum etablieren sich viele Innovationen im Bereich der automatisierten Mobilität nicht wie erwartet?
Die Gründe sind vielfältig und doch lassen sie sich überwiegend auf abstrakte Furcht vor Unbekanntem (Unsicherheit) und der damit verbundenen Sorge um mögliche Fehlinvestitionen der öffentlichen Hand, mangelnder Nutzungsfreundlichkeit (Mangel an Kompetenzgefühl, wahrgenommener Autonomie) oder Ablehnung von Bevormundung (Mangel an wahrgenommenem Selbstverwirklichungsgrad) zurückführen, wenn es sich nicht schlicht um unausgereifte Technik handelt. Während die letztgenannten Herausforderungen ausschließlich durch Technologie-Entwickler:innen bearbeitet werden müssen, müssen viele Menschen aus unterschiedlichen Organisationen (u.a. Fahrzeughersteller, Baulastträger, Dienstleister, Kommunen, Bildungseinrichtungen) zusammenwirken, damit sich die Akzeptanz automatisierter Mobilität erhöht und die Potenziale der automatisierten Fahrzeuge für die Gesellschaft zu heben sind. innocam.NRW leistet seinen Beitrag dazu, indem es Informationen über den Stand der Forschung sowie Good Practices mit Hinweisen zu akzeptanzsteigernden Maßnahmen bereitstellt und Unternehmen und Kommunen zu diesem Themenfeld informiert und berät.
Um diese neuen Inhalte adäquat bedienen zu können, wird das Projektteam in der zweiten Projektphase ausgebaut.