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Stilisierte Karte von Europa mit hervorgehobener Aufschrift 'DrivenbyData' und Text 'The mFUND Event series about mobility innovation in Europe'.

Driven by Data - Zukunft des ÖPNV durch Data Mapping

| Nadine Teusler, innocam.NRW

Der öffentliche Verkehr spielt eine zentrale Rolle für die Mobilität in europäischen Städten. Zahlreiche Vereinigungen und Vorhaben arbeiten daran, durch digitale Lösungen wie Echtzeitinformationen, E-Ticketing und flexible On-Demand-Angebote ein effizienteres, saubereres und nutzerfreundlicheres Verkehrssystem zu schaffen. Ziel ist ein nachhaltiger, inklusiver und zukunftsfähiger öffentlicher Verkehr.

Einen Einblick bot das letzte DRIVEN by DATA-Event am 03.12.2025 mit dem Titel „Driven by Data: Data Mapping – The Future of Public Transportation“ zum Thema öffentlicher Verkehr in Kooperation mit der UITP. Expertinnen und Experten aus verschiedenen Projekten präsentierten dort aktuelle Entwicklungen, innovative Ansätze und Ergebnisse, die zu einem besseren und klimafreundlicheren Mobilitätssystem in Europa beitragen sollen.

Projekt „Multimodaler Mobilitäts‑Index“ (MobyDex)

Das Projekt MobyDex – Multimodaler Mobilitäts‑Index entwickelt eine daten‑ und bedarfsbasierte Plattform, die das Verhältnis von Mobilitätsangebot und Mobilitätsnachfrage systematisch analysiert und visualisiert. Ziel ist es, Kommunen, Verkehrsunternehmen, Betrieben sowie Planungs‑ und Mobilitätsakteurinnen und Mobilitätsakteuren Werkzeuge an die Hand zu geben, um Mobilitätsangebote effizient, nachhaltig und zielgerichtet zu steuern. Dabei berücksichtigt MobyDex sowohl klassischen öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) als auch betriebliches Mobilitätsmanagement (z. B. Pendlerverkehr, Firmenstandorte, Sharing‑ und Mikromobilitätsangebote). 

MobyDex reagiert auf die Beobachtung, dass die herkömmliche Ausrichtung des ÖPNV oft an geografischen Zuständigkeiten ansetzt – also auf Landkreise oder Kommunen beschränkt ist. Diese Logik erschwert bedarfsgerechte Vernetzung, flexible Mobilitätsangebote und eine Planung, die sich an realem Bedarf orientiert. MobyDex will deshalb beide Bereiche – öffentlichen Nahverkehr und betriebliches Mobilitätsmanagement – zusammenführen und so eine integrierte, bedarfsorientierte Mobilitätsplanung ermöglichen. 

Im Zentrum von MobyDex steht eine übergreifende Daten‑, Verarbeitungs‑ und Kollaborationsplattform. Diese vereint klassische ÖPNV‑Daten (z. B. Fahrpläne), mit Live‑Daten aus Mobilfunk und sogenannten Floating Car Data (FCD) sowie Daten zu Unternehmensstandorten oder Pendlerströmen. So kann der tatsächliche Mobilitätsbedarf identifiziert werden – etwa Pendlerbewegungen, Verkehrsströme zu Betriebsstandorten oder Nachfrage in Regionen mit schwachem ÖPNV‑Angebot. In Verbindung mit Geodaten und raumbezogenen Analysen werden Versorgungslücken und Mobilitätsdefizite sichtbar gemacht. 

Die Plattform bietet Funktionen wie Kartendarstellung, multimodale Routenberechnung und Echtzeitdatenintegration. Sie ist als Prototyp mit benutzerfreundlichen Oberflächen und offenen Schnittstellen (APIs) konzipiert – damit Städte, Kommunen, Unternehmen oder Verkehrsplaner sie direkt nutzen oder in bestehende Systeme und Portale einbinden können. 

Die Pilotierung erfolgt in zwei Regionen: mehreren Kommunen in BadenWürttemberg sowie im Ruhrgebiet. Dort werden Standortbewertungen, globale Mobilitätsanalysen und Konzepte für zukünftige Mobilität erprobt und ausgewertet. Erste Ergebnisse zeigen Potenziale: Versorgungslücken im ÖPNV sind identifiziert worden – gleichzeitig konnten Bereiche mit hohem Verkehrsaufkommen erkannt werden, für die ergänzende Angebote wie ShuttleBusse, JobBikeAngebote oder SharingModelle sinnvoll erscheinen. 

Langfristig soll MobyDex bundesweit verfügbar gemacht werden und Kommunen, Verkehrsunternehmen und Unternehmen als praxisnahes Werkzeug dienen, um Mobilitätsangebote datenbasiert, effizient und nachhaltig zu planen. 

Insgesamt verspricht MobyDex, Mobilität neu zu denken: weg von starren Zuständigkeitsgrenzen, hin zu bedarfsorientierter, integrierter Planung — unterstützt von modernen Daten, Transparenz und Zusammenarbeit.

Das Projekt startete am 1. September 2023 und läuft bis zum 31. August 2026. Es wird gefördert im Rahmen des Förderprogramms mFUND des Bundesministeriums für Verkehr (BMV). 

Projektpartner

Das Projekt wird von der CAS Software AG aus Karlsruhe koordiniert, die für das Projektmanagement, die Gesamtorganisation und die Softwarearchitektur verantwortlich ist. CAS stellt die Basisplattform bereit und bringt ihre Expertise in IT-Lösungen für Mobilitäts- und Verkehrsplanung ein. Die YellowMap AG aus Karlsruhe übernimmt die Integration und Visualisierung von Geodaten und sorgt dafür, dass Mobilitätsangebote und -bedarfe auf Karten übersichtlich dargestellt werden können. Die CISS TDI GmbH aus Sinzig steuert ihr Wissen in Verkehrs- und Mobilitätsforschung bei, analysiert Pendlerströme und Verkehrsaufkommen und unterstützt die datenbasierte Modellierung für eine bedarfsgerechte Planung. LocosLab GmbH aus Bonn ist zuständig für die Integration, Verarbeitung und Harmonisierung unterschiedlicher Mobilitätsdatenquellen und bringt umfangreiche Erfahrung in Mobilitätsplattformen, Open Data und Schnittstellenentwicklung ein. Das Urban Software Institute GmbH aus Darmstadt entwickelt Analyse- und Visualisierungsmodule, mit denen Kommunen und Planer regionale Mobilitätsdefizite und Potenziale erkennen können. Wissenschaftlich unterstützt wird MobyDex von der Universität Duisburg‑Essen, die Modelle zur Analyse von Mobilitätsströmen und zur Untersuchung der Wechselwirkungen zwischen Verkehrsangebot, Pendlerverhalten und Stadtentwicklung bereitstellt. Ergänzt wird das Konsortium durch die Universität Leipzig, die sich auf Datenanalyse, Simulation und Bewertung von Mobilitätskonzepten konzentriert und methodische Unterstützung bei der Integration großer, heterogener Datenmengen liefert. 

Datengestütztes Service-Ökosystem für den stadtverträglichen Aufbau und Betrieb von Shared-Mobility-Angeboten für Kommunen (ScooP2City)

ScooP2City ist ein Forschungs- und Entwicklungsprojekt, das sich mit der Integration und dem Betrieb von Shared-Mobility-Angeboten wie E-Scootern, Leihfahrrädern oder Car-Sharing in Städten beschäftigt. Ziel des Projekts ist es, Städte bei der Einführung und dem Management dieser neuen Mobilitätsformen zu unterstützen, insbesondere dort, wo finanzielle, personelle oder strukturelle Ressourcen sowie Standards und Systeme bislang fehlen. Aufbauend auf den Erkenntnissen des Vorgängerprojekts ScooP entwickelt ScooP2City ein umfassendes, datenbasiertes Service-Ökosystem. Damit sollen Kommunen praxisnahe Werkzeuge an die Hand gegeben werden, um Shared Mobility stadtverträglich zu planen, zu betreiben und zu steuern. Kern des Projekts ist eine mandantenfähige Plattform, die KI-gestützte Services bereitstellt und den Austausch zwischen Städten, Anbietern und Entscheidungsträgern fördert.

Die Hauptziele von ScooP2City umfassen die Entwicklung einer zentralen Daten- und Serviceplattform, über die Kommunen und Shared-Mobility-Anbieter Daten und Dienste effizient und transparent nutzen können. Darüber hinaus bietet das Projekt KI-basierte Analyse- und Planungsservices zur Nachfrage- und Angebotsanalyse, Standortplanung, Flottensteuerung und Auslastungsberechnung, um fundierte Entscheidungen zu ermöglichen. Ein wichtiger Bestandteil ist die Pilotierung und Evaluation in Modellkommunen wie Düsseldorf, Heilbronn und Krefeld, um die Praxistauglichkeit der Tools unter realen Bedingungen zu prüfen. Zusätzlich fördert das Projekt Vernetzung und Erfahrungsaustausch zwischen Kommunen, Anbietern und Forschungseinrichtungen durch Workshops, Netzwerktreffen und Dialogformate, sodass Best Practices geteilt und regulatorische wie organisatorische Fragestellungen gemeinsam bearbeitet werden können. ScooP2City unterstützt die Kommunen auch bei rechtlichen und strategischen Fragen, etwa hinsichtlich Regulierung, Flächenmanagement oder Datenlieferung, um Shared Mobility planvoll und rechtssicher zu integrieren.

Das Projekt läuft von September 2023 bis August 2026 und wird über das Förderprogramm mFUND des Bundesministeriums für Verkehr (BMV) unterstützt.

Projektpartner

Das Konsortium von ScooP2City besteht aus mehreren Partnern aus Verwaltung, Forschung und Privatwirtschaft. Koordiniert wird das Projekt von der von Beust & Coll. Beratungsgesellschaft mbH & Co. KG (Hamburg), unterstützt vom Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO (Heilbronn/Stuttgart), das Mobilitätsdaten auswertet, Pilotprojekte begleitet und die KI-Analyse- und Planungsservices entwickelt. Technische Umsetzung und Betrieb von Shared-Mobility-Diensten erfolgen durch die TraffGo Road GmbH (Krefeld), während die Connected Mobility Düsseldorf GmbH sowie die Stadtverwaltungen von Düsseldorf, Heilbronn und Krefeld für Pilotierung, Integration und städtische Verkehrsplanung zuständig sind. Ergänzt wird das Konsortium durch assoziierte Partner aus der Mikromobilitätsbranche, um reale Dienste zu testen und Erfahrungen zu sammeln.

Neben der Projektvorstellungen erfolgte die Betrachtung ausgewählter Organisationen im Zielfeld Data Mapping.

International Association of Public Transport (UITP)

Die UITP – International Association of Public Transport ist der weltweit führende Verband für den öffentlichen Verkehr und seit ihrer Gründung im Jahr 1885 ein zentraler Motor für die Weiterentwicklung moderner Mobilitätssysteme. Mit Sitz in Brüssel vereint sie mehr als 2.000 Mitglieder aus über 100 Ländern, darunter Verkehrsbehörden, Betreiber, Industrieunternehmen, Forschungseinrichtungen und politische Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern. Ihr Ziel ist es, nachhaltige, effiziente und inklusive Mobilität weltweit zu fördern und als internationale Plattform für Wissensaustausch, Zusammenarbeit und politische Interessenvertretung zu wirken.

Inhaltlich beschäftigt sich die UITP mit zentralen Zukunftsthemen des öffentlichen Verkehrs wie nachhaltiger und klimafreundlicher Mobilität, der Förderung emissionsfreier Antriebe und der Entwicklung von Strategien zur Erreichung globaler Klimaziele. Ebenso widmet sie sich der Digitalisierung des öffentlichen Verkehrs, etwa durch digitale Ticketing-Systeme, Echtzeitdaten, Automatisierung und den Einsatz künstlicher Intelligenz. Weitere Schwerpunkte sind neue Mobilitätsformen wie On-Demand-Dienste, multimodale Angebote und Mobility-as-a-Service, die den ÖPNV flexibler und nutzerorientierter gestalten sollen. 

Ein wesentlicher Fokus liegt zudem auf Barrierefreiheit und sozialer Teilhabe, um Mobilität für alle Bevölkerungsgruppen zugänglich zu machen, sowie auf Themen wie Sicherheit, Komfort und gender-sensitiver Planung. Gleichzeitig arbeitet die UITP intensiv an politischen und regulatorischen Rahmenbedingungen, Fördermodellen und internationalen Standards, die einen leistungsfähigen und zukunftsfähigen ÖPNV ermöglichen. Auch Betrieb, Infrastruktur und Management gehören zu den Kernthemen der Organisation: Sie unterstützt bei der Optimierung von Abläufen, der Modernisierung von Netzen, der Weiterentwicklung von Leit- und Sicherungstechnik sowie bei Qualitäts- und Instandhaltungsprozessen. Abgerundet wird dies durch Aktivitäten im Wissens- und Kompetenzaufbau, etwa durch Schulungen, Workshops, Branchenstudien und internationale Austauschformate. 

Die UITP ist aktives Mitglied in der Governance-Struktur von NAPCORE.

National Access Point Coordination Organisation for Europe (NAPCORE)

Einheitliche Mobilitätsdatenstandards für ganz Europa zu schaffen ist das Ziel von NAPCORE, der EU-Initiative zur Datenkooperation im Mobilitätsbereich, an der Projektpartner aus allen EU-Mitgliedsstaaten und sechs weiteren europäischen Ländern beteiligt sind. Seit dem 1. Juli 2025 ist NAPCORE (National Access Point Coordination Organisation for Europe) in seine zweite Förderphase eingetreten. 

In den kommenden zwei Jahren soll neben dem Straßenverkehr nun der öffentliche Verkehr und die multimodale Mobilität zu einem inhaltlichen Schwerpunkt der NAPCORE-Projektarbeit werden. Dadurch hat sich die Zusammensetzung der Projektpartner in Deutschland geändert: Mit dem Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr NRW, der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg (NVBW), der Rhein-Main-Verkehrsverbund Servicegesellschaft und der Stadt Hamburg sind neue Partner hinzugekommen, die eine Reihe von NAPCORE-Arbeitsgruppen mit ihrer Expertise gezielt unterstützen. Für das Themengebiet Rad und Fußgängerverkehr hat das nordrhein-westfälische Ministerium sogar die Gesamtkoordination übernommen. Diese beinhaltet auch die Vernetzung mit dem Rad- und Fußgänger Ökosystem in Europa. Hierdurch sollen die externen Anforderungen von Beginn an mitberücksichtigt werden können und wichtige Informationen z.B. zur Datenbereitstellung mit dem Netzwerk geteilt werden.

Mehr als dreihundert europäische Datenexperten arbeiten in NAPCORE mit zum Beispiel an der Weiterentwicklung von Metadatenstandards wie mobilityDCAT-AP, der Etablierung und Pflege von Qualitätsrahmen sowie der Stärkung der NAPs als tragende Infrastruktur für ein europäisches Mobilitätsdaten-Ökosystem. Gleichzeitig werden Strategien und Politikempfehlungen erarbeitet, um sicherzustellen, dass Mobilitätsdienste und Innovationen auf einer harmonisierten, verlässlichen Datenbasis aufbauen können.

Neue und flexiblere Wege sollen auch in der konkreten Projektarbeit innerhalb der NAPCORE-Arbeitsgruppen beschritten werden. Durch das Prinzip der sogenannten Domain Themes (Bereichsthemen) wird die Ausgestaltung der Themen in einer möglichst agilen Form erarbeitet. Expertinnen und Experten der verschiedenen NAPCORE-Partner finden sich dadurch in Arbeitsgruppen zusammen und arbeiten gemeinsam an ausgewählten Themen. Erste Aktivitäten zeigen sich bereits in den Themenbereichen Ladeinfrastruktur, Rad- und Fußverkehr, Parken, Shared Mobility und multimodalem Routing. 

Warum ist dieser hohe Aufwand erforderlich? Jeder Mitgliedstaat der EU betreibt einen National Access Point (NAP), über den Verkehrsdaten wie Fahrpläne, Echtzeitinformationen und Infrastrukturinformationen bereitgestellt werden. Da diese nationalen Systeme bislang sehr unterschiedlich organisiert waren, erschwerten uneinheitliche Datenformate, Schnittstellen und Zugriffsweisen den europaweiten Austausch und die Nutzung von Mobilitätsinformationen. 

Die Bedeutung von NAPCORE liegt vor allem darin, eine Grundlage für europaweit nutzbare Mobilitätsdienste zu schaffen. Einheitliche und harmonisierte Daten ermöglichen grenzüberschreitende Anwendungen wie Fahrplanauskünfte, Routenplaner, Echtzeitinformationen und multimodale Mobilitätsangebote. Gleichzeitig wirkt NAPCORE auf die Verbesserung von Datenqualität und Zuverlässigkeit hin, indem Qualitätsrahmen für verschiedene Datentypen definiert werden, die Kriterien wie Aktualität, Genauigkeit, Vollständigkeit und geografische Abdeckung umfassen. Dadurch werden die Daten für innovative Mobilitätsdienste, automatisierte Systeme und Verkehrsmanagementlösungen verlässlich nutzbar. Harmonisierte Daten unterstützen zudem nachhaltige und multimodale Mobilität, da sie es ermöglichen, Angebote wie Bahn, Bus, Fahrrad, Sharing oder On-Demand-Dienste sinnvoll zu vernetzen.

Wichtige Standards die im Rahmen von NAPCORE berücksichtigt werden sind u.a. DATEX II (inkl. TN-ITS), NeTEx und SIRI., die Fahrplandaten, Echtzeitinformationen sowie Verkehrs- und Infrastrukturdaten standardisieren. Parallel dazu werden Qualitätsrahmen für unterschiedliche Datenkategorien entwickelt, um die Vergleichbarkeit und Verlässlichkeit sicherzustellen.

NAPCORE‑Studie „EU IDs for Multimodal Access Nodes“ 

Die NAPCORE‑Studie „EU IDs for Multimodal Access Nodes“ untersucht die Entwicklung und Implementierung eines Systems von einheitlichen, europaweiten Identifikationscodes für „Access Nodes“ im Mobilitätsbereich. Unter einem „Access Node“ versteht man in diesem Kontext Knotenpunkte des Verkehrs — z. B. Bahnhöfe, Haltestellen, Umsteigepunkte, multimodale Schnittstellen — also Orte, an denen unterschiedliche Verkehrsträger (Bahn, Bus, Tram, Fahrrad, zu Fuß u. a.) zusammenkommen. Ziel ist es, diese Nodes über Ländergrenzen und Verkehrsmodi hinweg standardisiert identifizierbar und maschinenlesbar zu machen. 

Mit einheitlichen Access‑Node‑IDs und harmonisierten Metadaten werden Mobilitätsdaten europaweit vergleichbar, nutzbar und integrierbar. Das erleichtert den Aufbau multimodaler, grenzüberschreitender Verkehrs- und Routingdienste, verbessert die Datenqualität und ermöglicht Innovationen im Bereich Verkehr, Planung und Mobilitätsservices. Für Städte, Verkehrsunternehmen und App‑Anbieter bedeutet das: bessere Planbarkeit, mehr Transparenz, effizientere Verkehrsangebote und letztlich eine stärkere Vernetzung des öffentlichen Verkehrs über Ländergrenzen hinweg.

Rahmeninformationen

mFund

Der mFUND des Bundesministeriums für Verkehr fördert Forschungs- und Entwicklungsprojekte zu digitalen, datenbasierten Mobilitätsanwendungen. Zusätzlich wird die Vernetzung durch Veranstaltungen und Zugang zu den Mobilitäts-Datenportalen Mobilithek und Mobility Data Space unterstützt. Die Begleitforschung mPACT analysiert und dokumentiert Ergebnisse und liefert Impulse für Wissenschaft, Fachwelt und Politik. Seit Dezember 2023 betreut ein Konsortium aus iit (VDI/VDE-IT) und TÜV Rheinland die Forschungsbegleitung. Weitere Informationen gibt es bei daten.plus.

Ein Meilenstein für vernetzte Mobilität in NRW 

Zur Förderung intelligenter, digitalisierter und vernetzter Mobilität und damit die Menschen in Nordrhein-Westfalen flexibel, zuverlässig und vor allem auch umwelt-freundlich an ihr Ziel kommen, hat das Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr die Landesagentur für Mobilitätsdaten, NRW.Mobidrom, gegründet. Das Leistungsangebot der Landesgesellschaft richtet sich schwerpunktmäßig an Kommunen, Sharing-Dienste und Akteure aus dem Bereich des ÖPNV. 

Technisches Herzstück ist die Mobidrom Datenplattform: Sie macht Mobilitätsdaten aller Verkehrsträger aus NRW an einer Stelle zugänglich, sichert die Datenqualität, transformiert ggf. die Daten in andere Formate und stellt sie anschließend diskriminierungsfrei zur Weiternutzung an Dritte zur Verfügung. Durch die leicht und umfassend verfügbaren Mobilitätsdaten wird die Grundlage für datenbasierte nachhaltige und klimafreundliche Mobilitätsformen geschaffen.

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Porträt von Dr. Nadine Teusler, Netzwerkmanagerin, mit Brille und schwarzem Blazer, freundlich lächelnd vor verschwommenem Hintergrund.

Dr. Nadine Teusler

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