Das innocam.FORUM am 01.10. stand im Zeichen des ländlichen Raums und der Chancen und Herausforderungen, die automatisierte und vernetzte Mobilität abseits großer Städte und Ballungsräume mit sich bringen. In Kooperation mit der Südwestfalen Agentur fand die Veranstaltung in Menden, Südwestfalen in der Fahrzeughalle der Stadtwerke Menden statt, wo autonomes Fahren auch in ländlicher Umgebung getestet wird.
Impressionen zur Veranstaltung: Video, Bildergalerie und Pressemitteilung finden Sie weiter unten.
Beim innocam.FORUM treffen regionale Mobilitätsakteure auf bereits im Netzwerk engagierte Partner sowie Expertinnen und Experten aus ganz Deutschland. Im Zentrum steht der Austausch von Initiativen und Ideen rund um ein bestimmtes Schwerpunktthema. Diesmal wurden aktive Vorhaben, Strategien und Projekte vorgestellt, die sich mit den Besonderheiten des ländlichen Raums auseinandersetzen. Welche das sind, und wie man diesen begegnen kann bzw. soll, das wurde zunächst in vier kurzen Vorträgen mit Best Practices aus Südwestfalen vorgestellt.Dr. Stephanie Arens (Südwestfalen Agentur GmbH) stellte zunächst anhand der Regionale 2025 die Bedeutung von Zielbildern und überregionaler Zusammenarbeit dar. Dabei zeigte sich, dass zukunftsfitte Mobilität nicht nur ein eigenständiges Ziel, sondern auch essenzieller Baustein für weitere Vorhaben ist, um Kommunen und Regionen zukunftsfit zu machen.Darauf aufbauend berichtete Mario Ziogas (ebenfalls Südwestfalen Agentur GmbH) vom fortlaufenden Prozess der Mobilitätsstrategie Südwestfalen. Die definierten Aktionsfelder seien Ausgangspunkte für die weiteren umsetzungsorientierten Projekte in der Region. Außerdem können sich sowohl die Ziele einer Region als auch ihre Mobilitätsherausforderungen wandeln, weshalb es notwendig ist, sich über Erfahrungen auszutauschen und daraus zu lernen..Robin Eisbach (mendigital GmbH) demonstrierte, dass es sich für Kommunen in einer Region rentiere, sich über gemeinsame aber auch individuelle Ziele auszutauschen und mithilfe einer gemeinsamen Strategie zu leistbaren Smart-City-Innovationen zu kommen. Untermauert wurde dies etwa durch eine regionale Datenplattform, die Grundlage für weitere (individuelle) Vorhaben und Projekte ist, oder durch den Mobilitäts-Hub Hämmer, dem sich später noch eine eigene Themenecke widmen sollte.Franz Albers (TU Dortmund) präsentierte die Ziele und gewonnenen Erkenntnisse des noch laufenden Projekts „DEmandäR“ zur automatisierten Mobilität in ländlichen Regionen. Dabei werden im ländlichen Raum Südwestfalens potenzielle Problemfälle der Lokalisierung und Umfelderfassung unter wechselnden Bedingungen getestet. Außerdem werden Richtlinien und Empfehlungen für Kommunen hinsichtlich notwendiger Infrastruktur für einen zukünftigen Serienbetrieb mit automatisierten Fahrzeugen erarbeitet. Das autonom fahrende Fahrzeug konnte zudem auch vor Ort, in der Fahrzeughalle der Stadtwerken Menden, begutachtet werden.Jörn Peters (Kreis Soest) brachte den Vormittagsblock mit einer oft vernachlässigten Perspektive zum Abschluss. Das Projekt „Ride4All“ fokussiert sich auf die Nutzbarkeit autonomer Fahrzeuge durch Menschen mit Sinnes- und Mobilitätseinschränkungen. Dafür wurden neue Maßnahmen am Fahrzeug, im Fahrzeugraum, an den Haltestellen und in der Kommunikation zwischen Fahrgast und Fahrzeug bzw. dem Betreiber getestet.Im Anschluss an die Vorträge konnten die Inhalte in drei Themenecken vertieft werden. Diese befassten sich intensiv mit den Fragen der Akzeptanz autonomer Fahrzeuge, mit Bedingungen und Anreizen für den Umstieg vom PKW auf ÖPNV sowie mit der ganzheitlichen und inklusiven Konzeptionierung von Mobilitätsformen, in der die jeweils am besten geeigneten Fortbewegungsmittel den benötigten Platz erhalten. Nun waren die Teilnehmenden gefragt, die eigenen Erfahrungen und Mobilitätsbedürfnissen zu teilen und miteinander zu diskutieren.