Für das Automobil werden seit mehreren Jahrzehnten diverse Fahrerassistenzsysteme angeboten, die in kritischen Situationen die Fahrerin oder den Fahrer unterstützen und so zu mehr Sicherheit im Straßenverkehr beitragen. Einige dieser Systeme, insbesondere Kollisionswarnsysteme, sind inzwischen für Neufahrzeuge in der EU gesetzlich vorgeschrieben. Seit mehr als 10 Jahren arbeitet Bosch mit mehreren Verkehrsbetrieben daran, die in der Automobilindustrie etablierte Technologie auch für Straßenbahnen verfügbar zu machen.
Schienenfahrzeuge haben einen sehr viel längeren Bremsweg und können, wenn es eng wird, nicht ausweichen. Umso mehr kann eine automatische Warnung auf Hindernisse hilfreich sein. Das Bosch Tram Forward Collision Warning System ist seit 2017 in Frankfurt am Main im Fahrgastbetrieb im Einsatz. Seitdem sind mehr als 3500 Systeme verkauft worden und in mehr als 40 Städten weltweit im Einsatz oder im Roll-out mit dem Ziel, mehr Sicherheit im Straßenverkehr zu erreichen.
Das System basiert auf einer Kombination aus einem Radarsensor und einer Kamera. Die Kamera erkennt den Schienenverlauf und beide Sensoren erkennen vorher antrainierte Objekte. Ist das Objekt auf der Schiene, wird es zu einem Hindernis und abhängig von der Geschwindigkeit und der Entfernung zum Objekt wird eine Warnung an das Fahrpersonal ausgegeben. Reagiert das Fahrpersonal nicht auf die Warnung, dann kann eine automatische Bremsung eingeleitet werden.