Projekt MONOCAB

Ländliche Räume stehen vor großen Herausforderungen: Geschäfte, Arztpraxen und kleine Schulen verschwinden, Arbeitsplätze entstehen nur noch in dichter besiedelten Gebieten – wer kein Auto hat oder auf ein Auto verzichten will, ist vom ÖPNV abhängig. Die Landeseisenbahn Lippe e. V. begegnet diesen Herausforderungen durch die Wiederbelebung einer weitgehend ungenutzten Bahnstrecke mit einem innovativen Mobilitätskonzept – dem MONOCAB. Individuell, on demand, automatisiert und angelegt als individueller Personennahverkehr (IPNV). Damit die Menschen auf dem Land mobiler und unabhängiger werden.

Das MONOCAB ist eine selbstfahrende Kabine auf den Schienen der historischen eingleisigen Eisenbahnstrecke zwischen Lemgo und Extertal. Die MONOCABs sind dabei so konstruiert, dass sie in entgegengesetzter Richtung aneinander vorbeifahren können. Von diesen autonomen, also selbstfahrenden Kabinen mit voraussichtlich vier Plätzen sind dann viele gleichzeitig ähnlich wie ein Paternoster im ständigen Umlauf unterwegs – und können, wie Taxis, für die individuelle Fahrt ins Dorf oder in die Stadt bestellt werden. Einfach per App, rund um die Uhr, 365 Tage im Jahr, als Erweiterung zum ÖPNV und als Ergänzung zum Auto.

Innovative Technologien

Das MONOCAB ist eine kreiselstabilisierte Einschienenbahn: Es balanciert dank Gyroskoptechnik (ein schnell rotierendes Kreiselsystem zur aktiven Lageregelung durch Drehimpulserhaltung) auf nur einer Schiene eines normalen Bahngleises. An Bord sind bei diesem Vorhaben erfahrene Forschungs- und Entwicklungspartner: die Technische Hochschule OWL, die Fachhochschule Bielefeld und das Fraunhofer IOSB-INA, sowie der Landeseisenbahn Lippe e. V. als Initiator und Ideengeber. Finanziell gefördert wird das Projekt im Rahmen des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE.NRW) mit einer Kofinanzierung durch das Ministerium für Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen.


MONOCAB ist deshalb bereits zu einem Projekt mit A-Status der REGIONALE 2022 geworden, die unter dem Motto „Wir gestalten das neue UrbanLand OstWestfalenLippe“ die Anbindung der ländlichen Räume an die Ober- und Mittelzentren in Ostwestfalen-Lippe verbessern und die Mobilität von Menschen ohne eigenen Pkw erleichtern will. Annette Nothnagel, Leitung der REGIONALE 2022: „Wir wollen in OstWestfalenLippe komfortable und bedarfsorientierte Mobilitätsangebote von Tür zu Tür schaffen. Gerade in ländlichen Räumen können die neuartigen MONOCABs als On-Demand-Verkehr auf reaktivierten Bahnstrecken den fehlenden Lückenschluss zum Regional- und Fernverkehr schaffen. Diese innovative Idee der Landeseisenbahn Lippe e. V. soll nun umgesetzt werden – ein wichtiger Beitrag zum UrbanLand OstWestfalenLippe.“

Für die Menschen und die Unternehmen im Land liegen die Vorteile auf der Hand: Damit das Land nicht den Anschluss verliert, muss es mobil bleiben – für mehr Lebensqualität und mehr Wirtschaft. Das MONOCAB kann die Lücke auf der Mobilitätslandkarte schließen, nicht nur für den ländlichen Raum.
 

Mehr Informationen zum Projekt

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Porträt von Matthis Hötter, Innovationsmanager, mit kurzem Haar, Bart und blauem Sakko, freundlich lächelnd vor hellem, unscharfem Hintergrund.

Matthis Hötter

Innovationsmanagement

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