Aus unserem BLOG • Dr. Michael Krause, Vortragender beim innocam.NRW Mobility Meeting 2024, im Interview • November 2024
Im Interview: Vier Fragen an Dr. Michael Krause
Dr. Michael Krause ist Leiter des Forschungsbereichs „Human-Centered Transformation“ am Institute for Technologies and Management of Digital Transformation (TMDT) in der Bergischen Universität Wuppertal. Der Innovationsforscher ist seit über 30 Jahren an der Schnittstelle von Wissenschaft und Praxis tätig. Er verfügt über langjährige Erfahrung in der Gestaltung von Transformationsprozessen u.a. in den Bereichen Mobilität und Automotive. Beim innocam.NRW Mobility Meeting am 20. November 2024 in der Philharmonie Essen führt er mit einem Impuls zur Schlüsselrolle der Kommunen in der Mobilitätswende in die zwei Vorträge des Themenblocks ein.
Bild: Michael Krause (c) Thomas Schürmann
Guten Tag Herr Krause,
besonders automatisierte und vernetzte Mobilität wird medial oft im Sinne der Erforschung und Erprobung neuer Technologien und Fahrzeuge verhandelt, geht aber im Kern wesentlich über diese Aspekte hinaus. Warum nehmen Kommunen Ihrer Erfahrung nach bei der Mobilitätswende eine Schlüsselrolle ein?
Dr. Michael Krause: Die Mobilitätswende findet vor Ort statt. Und da sind vor allem die Kommunen gefragt. Einerseits gestalten sie mit der Verkehrsinfrastruktur die Rahmenbedingungen für Mobilität. Andererseits tragen sie in ihrer Funktion als Mobilitätsanbieter auch Verantwortung dafür, dass die lokalen Mobilitätsbedürfnisse mit passgenauen Mobilitätsangeboten bedient werden können. Gleichzeitig steigt der Handlungsdruck, den Umweltverbund zu stärken, um die Klimaziele erreichen zu können.
Daraus resultieren wahrscheinlich unterschiedlichste Herausforderungen. Was bedeutet das konkret für die Kommunen und Städte?
Dr. Michael Krause: Durch die rasanten, nicht nur technologischen, Entwicklungen sehen sich Kommunen im Kontext der Mobilitätswende verstärkt mit Themen wie Digitalisierung, neuen Dienstleistungen und Geschäftsmodellen bis hin zu Personal- bzw. Fachkräftemangel konfrontiert. Und das ist mit zusätzlichen Anforderungen verbunden. Das Aufgabenspektrum erweitert sich. Es geht um die Kompetenzentwicklung der Mitarbeitenden, um die Anpassung von Strukturen oder auch neue Partnerschaften zur Umsetzung innovativer Mobilitätslösungen.
In welchem Kontext steht das zur automatisierten und vernetzten Mobilität?
Dr. Michael Krause: Die AVM bietet vielversprechende Möglichkeiten, Lösungsbeiträge für die skizzierten Herausforderungen zu liefern. Auf dem Mobility Meeting wird Holger Michelmann von der Interlink GmbH vor dem Hintergrund seiner Erfahrungen aus der Begleitung von zahlreichen Projekten zum automatisierten Fahren im ÖPNV aufzeigen, welche Anforderungen die AVM bei der Umsetzung an Kommunen stellt und was man aus den vorliegenden Erkenntnissen lernen kann.
Was können Kommunen tun, um sich auf die Zukunft der Mobilität vorzubereiten und wie wird das Thema bei innocam.NRW unterstützt?
Dr. Michael Krause: Wir setzen nicht nur auf einen intensiven Wissenstransfer durch Erfahrungsaustausch, sondern vor allem auf einen gezielten Kompetenzaufbau, z. B. durch Qualifizierung. Doris Bäumer vom Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) ist Referentin beim Zukunftsnetz Mobilität NRW und wird auf dem Mobility Meeting darüber informieren, welche Kompetenzen zukünftig gefragt sein werden. Das Zukunftsnetz Mobilität NRW hält hierzu Qualifizierungsmaßnahmen bereit. innocam.NRW wird das bestehende Qualifizierungsangebot speziell für Fragen der AVM ergänzen.
Vielen Dank für das Gespräch! Wir freuen uns Sie am 20. November persönlich in der Philharmonie in Essen begrüßen zu dürfen.
Das vollständige Programm des innocam.NRW Mobility Meetings ist hier online einzusehen.
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