Rückblick auf das innocam.NRW Mobility Meeting „Automatisierte und Vernetzte Mobilität: Fortschritt durch Transfer”

Fotos: © Future Mobility Partnership e.V.

Aus unserem BLOGDavid Haberle, innocam.NRW • Dezember 2024

Am 20.11.2024 fand die große Jahrestagung des innocam.NRW Kompetenznetzwerks, das Mobility Meeting im Conference Center der Philharmonie Essen statt. Die Veranstaltung trug den Titel „Automatisierte und Vernetzte Mobilität: Fortschritt durch Transfer”. Knapp 80 Gäste kamen vor Ort zusammen, um mit führenden Expertinnen und Experten ins Gespräch über neue Entwicklungen automatisierter und vernetzter Mobilität am Innovationsstandort NRW zu kommen. 

Impressionen zur Veranstaltung als Video und Bildergalerie finden Sie hier.

Das Kompetenznetzwerk innocam.NRW steht für Wissenstransfer, Vernetzung und Zusammenarbeit im Bereich der automatisierten und vernetzten Mobilität. Das spiegelte sich nicht nur im Titel der Veranstaltung wider, sondern auch in der Struktur und Umsetzung der Jahrestagung. Impulsvorträge, ein Panel und Best-Practice-Präsentationen gefolgt von interaktiven Workshops wurden von einer Fachausstellung gerahmt. So erhielten die Teilnehmenden der Mobilitätsbranche, der Wissenschaft, der Verwaltung, vor allem auch Kommunen, sowie aus verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen, einen Ausblick auf die zukünftig automatisierte und vernetzte Mobilität. Sie konnten ihre eigenen Fortschritte bei der Entwicklung und Umsetzung von Mobilitätsanwendungen zeigen und im Austausch mit weiteren Teilnehmenden zukünftige thematische Schwerpunkte identifizieren.

Univ.-Prof. Dr.-Ing. Lutz Eckstein, wissenschaftlicher Leiter von innocam.NRW, Vorstandsvorsitzender des Future Mobility Partnership e.V. und Leiter des Instituts für Kraftfahrzeuge ika der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen, brachte die Relevanz der Veranstaltung auf den Punkt:

„Automatisiertes Fahren auf der Straße, auf der Schiene und auf Wasserstraßen oder auch das Fliegen in der Luft ist zunächst einmal komplex und es ist so komplex, dass es keine Organisation, kein Player, allein leisten können wird. Man muss kooperieren: zum einen zwischen Unternehmen, also denen, die das realisieren. Zum anderen geht es auch um die Kooperation zwischen Unternehmen auf der einen Seite und der Wissenschaft auf der anderen Seite, die neue Konzepte reinträgt. Und letztlich braucht es auch das Interagieren mit Behörden und Ministerien. Genau da bildet innocam.NRW ein Netzwerk zwischen diesen Organisationen, aber vor allen Dingen zwischen den Menschen, um ein besseres gegenseitiges Verständnis der Rahmenbedingungen der anderen Player zu schaffen.“

Impulse, Podiumsdiskussion und Fachvorträge

Nach der Eröffnung durch Udo Sieverding, Leiter der Abteilung Mobilität der Zukunft, Radverkehr und ÖPNV im Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, widmeten sich unterschiedliche Impulsvorträge dem Zukunftsbild von automatisierter und vernetzter Mobilität. Davon angeregt diskutierte anschließend ein breit aufgestelltes Panel die Frage „Wie gelingt der Dreiklang Mensch – Innovation – Kommune“ und wie das skizzierte Zukunftsbild gemeinsam erreicht werden könnte. Dabei kamen bereits viele Themen zur Sprache, die anschließend am Nachmittag in den Workshops ausführlicher behandelt wurden.

So unterstrichen Henric Breuer, Geschäftsführer von 4traffic SET GmbH, und Univ.-Prof. Dr.-Ing. Lutz Eckstein, wissenschaftlicher Leiter von innocam.NRW, die Bedeutung verkehrsträgerübergreifender Datenverfügbarkeit – sowohl aus technischer als auch ökonomischer Perspektive. Stefan Carsten, Zukunftsforscher, Stadtgeograf und auch Keynote Speaker beim Mobility Meeting, sprach sich für die Integration der Angebote von konventionellem ÖPNV und Sharing-Lösungen aus. Jedoch dürfe die ganzheitliche Betrachtung nicht zum Stillstand bei einem System führen, weil es auf das andere warte. Mit Blick auf die Gestaltung der Zukunft der Mobilität verortetet das Podium insgesamt die Schwierigkeiten nicht bei der Innovationskraft, sondern bei der Umsetzung. Angesprochen auf die Frage, was es denn hierfür brauche, antwortete Dhenya Schwarz, Projektleiterin des Oecher Labs der Stadt Aachen: „Mut, politischen Willen und Menschen, die vorangehen“. Auch die Herausforderungen in diesem Bereich wurden im Zuge der Workshops noch ausführlicher in Kleingruppen erörtert.

Am Nachmittag zeigten inhaltlich anspruchsvolle Fachvorträge, wie umfassend die Potentiale der automatisierten und vernetzten Mobilität sind. Den Dreiklang „Mensch-Innovation-Kommune“ aufgreifend berichteten die Referierenden von Ihren Aktivitäten und Erfahrungen, die den Schwerpunkt zunächst auf den Anwender, danach auf Innovationen in den Verkehrsträgern Luft, Wasser, Schiene und Straße, und schließlich auf Kommunen und notwendige Kompetenzen legten.

Das vollständige Programm können Sie hier nachlesen.

Fachausstellung

In den Pausen bestand die Möglichkeit eine begleitende Fachausstellung zu besuchen. Unserer Aussteller NeMo Paderborn, flyXdrive GmbH, mavy mobility, AIMMO Europe und das Wissenschaftszentrum Kiel gaben Einblicke in neueste Technologien, Produkte und Initiativen im Bereich der automatisierten und vernetzten Mobilität.

Workshops

Den dritten und finalen Teil der Veranstaltung bildeten halbstündige Workshops, deren Themen die Teilnehmenden selbst bestimmten. Die Themen konnten im Vorfeld eingereicht und während der Veranstaltung ausgewählt werden. Dabei widmeten sich einige Workshops verkehrsträgerspezifischen Fragestellungen und andere übergeordnet den Herausforderungen innovativer Mobilitätsprojekte und Erkenntnissen, die für die Konzeptionierung bzw. die Umsetzung herangezogen werden können.

In mehreren Workshops spielte inhaltlich das Thema Daten eine wichtige Rolle. Neben ökonomischen Fragstellungen in Bezug auf Eigentum, Weitergabe und Absatz von Daten oder in puncto Markt- und Technologiesicherheit und Skalierbarkeit wurden auch betriebswirtschaftliche Herausforderungen diskutiert. Dabei wurden das Fehlen von Standards für datenseitige wie physische Schnittstellen oder die Verantwortungsübernahme für Datensicherheit als Hindernisse für die Skalierung von Mobilitätsangeboten ausgemacht.

Die Workshopgruppe, die sich mit dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz für das Betreiben autonomer Fahrzeuge beschäftigte, identifizierte in ebendiesem Kontext das Erheben, Validieren und Aufbereiten von Daten als zentrale Handlungspunkte.

In Bezug auf die Umsetzung von Mobilitätskonzepten wurden in zwei weiteren Workshops Hemmnisse sowie verschiedene Ansatzpunkte und erste Lösungsideen zusammengetragen. In vielen Kommunen liegen inhaltlich sehr gute Mobilitätskonzepte vor, umgesetzt werden aber oft nur Maßnahmen mit dem kleinsten gemeinsamen Nenner.

Um das konkrete Eruieren von Problemen und „Akzeptanzboostern“ ging es auch im Workshop „Was können wir aus der Vorbereitung für die automatisierte und vernetzte Mobilität (AVM) für die allgemeine Mobilität lernen?“. Eine wichtige Erkenntnis betrifft die Kontinuität und den Erhalt von Kompetenzen, was schließlich auch im Workshop über den Aufbau von Innovationsökosystemen aufgegriffen wurde.

Erkenntnisse und Ausblick

Das Ziel der Workshops und des Mobility Meetings im Allgemeinen war es, den Dialog zwischen den verschiedenen Akteurinnen und Akteuren zu fördern, innovative Lösungsansätze zu diskutieren und gemeinsam an der Gestaltung der automatisierten und vernetzten Mobilität der Zukunft zu arbeiten. Im diesjährigen Mobility Meeting haben wir die bisherigen Erfolge und aktuellen Herausforderungen in der automatisierten und vernetzten Mobilität beleuchtet und gemeinsam in die Zukunft geblickt.

Wir bedanken uns bei unseren Referierenden, Panelisten, Austellenden, Workshopmoderatorinnen und -moderatoren und allen Teilnehmenden für die aktive Teilnahme und die interessanten Gespräche. Das nächste innocam.NRW Mobility Meeting findet am 20. November 2025 statt, abonnieren Sie unseren Newsletter für regelmäßige Updates!

Das innocam.NRW Kompetenznetzwerk ist die Plattform für den Austausch der Akteurinnen und Akteure aus Unternehmen, Wissenschaft, Kommunen und Gesellschaft und steht Ihnen für Ihre Themen, Impulse, Bedarfe und Herausforderungen als Ansprechpartner zur Verfügung.

Sie möchten mehr über die Aktivitäten von innocam.NRW erfahren und Themen und Inhalte aktiv mitgestalten? Dann melden Sie sich bei uns unter info@innocam.nrw. Wir freuen uns auf ihre Nachricht!

Impressionen