Aus unserem Blog • Von Kristina Lutscher & Rebekka Bracht • Mai 2021
Netzwerkarbeit in Zeiten von Corona: das innocam.FORUM geht in die zweite Runde
Seit seiner Gründung im März 2020 hatte innocam.NRW bedingt durch die Covid-19 Pandemie mit der Herausforderung zu kämpfen, das Netzwerk durch rein digitale Veranstaltungsformate aufzubauen. So wurde das Konzept des innocam.FORUM entwickelt.
Bei einem innocam.FORUM werden, ähnlich wie bei einer analogen Veranstaltung, der Austausch aller an automatisierter und vernetzter Mobilität interessierter AkteurInnen ermöglicht und ein Raum geschaffen, sich untereinander zu vernetzen. Aktuelle Erkenntnisse aus dem Bereich der automatisierten und vernetzten Mobilität und Best-Practice Beispiele aus Nordrhein-Westfalen werden durch komprimierte, kurze Vorträge vorgestellt und komplexere Sachverhalte als Gesprächsrunden thematisiert.
Direktes Feedback wird im digitalen Raum durch interaktive Fragerunden sogar einfacher, als bei einem Event vor Ort. Statt vor dem gesamten Publikum in ein Mikro zu sprechen, können die Zuschauer über Interaktionstools wie das im Forum genutzte sli.do jederzeit Ihre Fragen und Kommentare an die Vortragenden und Gesprächsteilnehmer eintippen. Durch die Voting-Funktion werden Fragen, die mehrere TeilnehmerInnen „liken“, dann in der Ansicht priorisiert. Man kann sli.do auch einfach auf dem Handy aufrufen. Ebenfalls einzigartig ist die Möglichkeit, eine digitale „Visitenkarte“ unter dem Livestream zu hinterlassen und seine eigenen Interessen, Kontaktinformationen und Anfragen an die anderen Teilnehmer festzuhalten. Dazu wird das Tool Padlet eingesetzt.
Ein Aspekt, der bei Onlineveranstaltungen wegfällt, sind informelle Gespräche: egal ob in der Kaffeepause, mit dem Sitznachbarn oder nach dem Vortrag mit den Speakern. Um trotzdem nicht auf den menschlichen Austausch verzichten zu müssen, erreichen motivierte Teilnehmer über einen Link die virtuelle innocam.STAMMTISCH-Bar auf wonder– eine Video-Chat-Plattform, in der man sich ganz individuell zu kleinen Gesprächsgruppen zusammenfinden kann. Auch die Struktur ist etwas anders als bei klassischen Konferenzformaten.
Ziele und Inhalte
Das innocam.FORUM Veranstaltungsformat ist immer in zwei Teile gegliedert: Im ersten Teil wird eine herausragende Kompetenzregion aus Nordrhein-Westfalen vorgestellt; im zweiten Teil geht es dann um einen inhaltlichen Schwerpunkt, der über den regionalen Tellerrand hinaus blickt und auch internationale Projekte einbezieht. So war beim ersten innocam.FORUM am 04. März die gastgebende Region der Niederrhein. Der Verkehrsträger im Fokus war die (Binnen-)Schifffahrt. innocam.NRW fördert auf diese Weise nicht nur die Vernetzung zur automatisierten und vernetzten Mobilität in Nordrhein-Westfalen, sondern regt den Austausch mit überregionalen AkteurInnen an und leistet einen Beitrag zur Sichtbarkeit der Kompetenzregionen. Insgesamt möchte das Kompetenznetzwerk mit dem Veranstaltungsformat innocam.FORUM damit auch auf die vier inhaltlichen Leitziele eingehen:
- Vernetzung fördern:
Das Kompetenznetzwerk stärkt den Austausch und die Zusammenarbeit von Akteuren der Mobilitätsbranche. - Innovation treiben:
Das Kompetenznetzwerk forciert die Initiierung von Pilotprojekten und begleitet die Entwicklung, Erprobung und Anwendung. - Kompetenz bündeln:
Das Kompetenznetzwerk unterstützt die Qualifizierung der Akteure und die Integration neuer Technologien in zukünftige Mobilitätssysteme und deren Infrastrukturen. - Informationen bereitstellen:
Das Kompetenznetzwerk informiert über Entwicklungsergebnisse und berät zu Förderprogrammen und regionalen Initiativen.
innocam.FORUM Ostwestfalen-Lippe
Am 10. Juni geht das innocam.FORUM dann bereits in die zweite Runde. Hierbei die Region Ostwestfalen-Lippe in den Fokus gestellt. Mit ihren knapp zwei Millionen Einwohnern ist sie eine sowohl ländlich geprägte, als auch durch drei Großstadtzentren urban vernetzte, Region im Osten von Nordrhein-Westfalen. Als starker Wirtschaftsstandort bietet OWL ein enges Netz an Großunternehmen, spezialisierten KMUs, Forschungseinrichtungen und Hochschulen. Das sind ideale Bedingungen für Innovationen in Technik, Automatisierung und Digitalisierung, die dann auf Entwicklungen im Bereich Mobilität einwirken.
Der erste Teil der Veranstaltung beschäftigt sich mit wegweisenden Projekten aus der Region Ostwestfalen-Lippe. Hierzu wird Prof Dr. Ingeborg Schramm-Wölk, Präsidentin der Fachhochschule Bielefeld und Vorsitzende des Campus OWL eine einführende Keynote halten. Auch sonst ist die exzellente Forschung in der Region vertreten: Prof. Dr. Thorsten Jungebluth von der FH Bielefeld berichtet von verschiedenen Ansätzen der Mobilitätsregion OWL, Prof. Dr. Thomas Schulte von der TH OWL geht anschließend tiefer aus das Projekt MonoCab OWL ein und Annika Henze-Sakowsky vom Fraunhofer IOSB-INA ist Expertin für das Reallabor Lemgo Digital.
Als Partner vor Ort konnte innocam.NRW die REGIONALE 2022 gewinnen. Mobilität ist ein Kerngebiet der Inititive: »Das UrbanLand OstWestfalenLippe ist der Ort, wo die Vision der „neuen Balance von Stadt und Land“ Wirklichkeit werden soll. Das UrbanLand OstWestfalenLippe ist der Ort für Menschen, die Angebote und Möglichkeiten städtischen und großstädtischen Lebens mit den Annehmlichkeiten überschaubarer und „natürlicher“ kleinstädtischer und ländlicher Strukturen verbinden wollen.[…].« Regionale Managerin Annette Nothnagel nimmt als Moderatorin in der ersten Gesprächsrunde zum Thema Chancen des vernetzten und automatisierten ÖPNV mit Prof. Dr. Rolf Naumann von der FH Bielefeld und Ralf Vieweg von der Stadt Borgholzhausen die Zukunft der Mobilität unter die Lupe.
Einer der thematischen Schwerpunkte in Forschungsinstituten und Wirtschaftsunternehmen in der Region ist die Zukunft der Mobilität auf der Schiene. Daher wird sich der zweite Teil des innocam.FORUM OWL auf diesen Verkehrsträger fokussieren. Hier wird der Blick noch weiter geöffnet: das Projekt „Sensors4Rail“ bringt uns Projektleiter Jan Scharfe näher und „DAC4EU“ wird von Anja-Maria Sonntag von der SBB Cargo vorgestellt. Etwas dynamischer treffen dann in einer zweiten Gesprächsrunde zwei umfassende Projekte zusammen: der Railcampus, vertreten durch Prof. Dr. Stefan Witte und Dr. Lars Müller, und der Smart Rail Connectivity Campus, für den Sören Claus und Dr. Susann Oehme sprechen werden. Moderiert wird diese Runde von Prof. Dr. Christian Schindler vom Institut für Schienenfahrzeige der RWTH Aachen.
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