Aus unserem BLOG • Von Jenny Wegmeyer, Stadt Oberhausen • Mai 2023
V2X-Kommunikation für Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr Oberhausen: Effiziente Technologie zur Beschleunigung des Rettungsdienstes an Lichtsignalanlagen
Im Zeitalter intelligenter digitaler Vernetzung hat die Feuerwehr Oberhausen mit der Einführung von V2X-Kommunikationssystemen einen großen Schritt nach vorne gemacht. Hiermit schalten die Rettungsfahrzeuge ihre Fahrstraßen automatisch frei und melden sich ebenfalls automatisch ab. Dadurch wird die Verkehrssteuerung effizienter, Rückstaus können schnell abgebaut und kostbare Zeit bei Rettungseinsätzen gewonnen werden..
Immer wieder werden Rettungseinsätze durch den dichten Verkehr behindert, was wertvolle Minuten kosten kann und im schlimmsten Fall sogar Menschenleben gefährdet. Um diesem Problem entgegenzuwirken, hat die Stadt Oberhausen das V2X-Kommunikationssystem für eigene Rettungsfahrzeuge der Feuerwehr Oberhausen eingeführt. Dies ermöglich die drahtlose vollautomatisierte Kommunikation zwischen den Rettungsfahrzeugen und den umliegenden Lichtsignalanlagen, sobald das Blaulicht eingeschaltet ist.
V2X-Kommunikation: Eine Revolution im Rettungswesen
Die V2X-Kommunikation bietet den Einsatzfahrzeugen der Feuerwehr Oberhausen zahlreiche Vorteile. Durch den Einsatz von intelligenten Sensoren und einer robusten Infrastruktur können die Fahrzeuge ihre Position an die Verkehrssteuerung übermitteln. Dadurch wird es möglich, die Fahrstraßen für die Einsatzfahrzeuge voll automatisiert freizuschalten. Neben der Freischaltung der Fahrstraßen ermöglicht das V2X-Kommunikationssystem der Feuerwehr Oberhausen auch eine automatische Abmeldung. Sobald das Rettungsfahrzeug einen Knotenpunkt überquert hat, erfolgt die Abmeldung. Dadurch kann die Verkehrssteuerung unmittelbar in die Grüne Welle zurückkehren, um Rückstaus schnell abzubauen und den Verkehrsfluss wiederherzustellen.
Effiziente Rettungseinsätze und Zeitersparnis
Dank der V2X-Kommunikation können die Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr Oberhausen schnell und sicher ausrücken. Durch die automatische Freischaltung von je nach Einsatzort bis zu sieben Lichtsignalanlagen am Stück auf 1,3 km und die reibungslose Abmeldung wird wertvolle Zeit gespart, die im Notfall über Leben und Tod entscheiden kann. Es wird ermöglicht, den Verkehr umgehend so zu schalten, dass Rückstaus aus Fahrtrichtung der Einsatzfahrzeuge vermieden und Abbiegebeziehungen frei gehalten werden, was letztendlich die Effizienz der Rettungseinsätze steigert und einen Beitrag zur Luftreinhaltung durch vermiedenen Rückstau leistet.
Gelungene Realisierung im Regelbetrieb
Die Stadt Oberhausen hat entlang der Mülheimer Straße, welche eine Verbindung zwischen den Autobahnen A40 und A516 und eine beliebte Umfahrung der überstauten A3 ist, alle Lichtsignalanlagen auf einer Strecke von insgesamt 2 km mit jeweils einer Road-Side-Unit ausgestattet, um die Fahrzeuge der Feuerwehr Oberhausen zu erfassen. Die Hauptrettungswache der Feuerwehr Oberhausen liegt unmittelbar im Umfeld der Mülheimer Straße. Die Rettungsfahrzeuge haben eine On-Board-Unit erhalten, welche an das Blaulicht gekoppelt wurde, sodass eine Freischaltung der Fahrstraße ausschließlich bei einer Blaulichtfahrt erfolgt. Somit erkennt die Steuerung der Lichtsignalanlagen ein heranfahrendes Einsatzfahrzeug, schaltet in die jeweilige Phase, sodass alle Spuren in Fahrtrichtung Grün bekommen und alle Fußgängersignale Rot zeigen. Die Signalsteuerung wartet das Überfahren der Haltlinie ab, um im Anschluss, wenn kein weiteres Rettungsfahrzeug dahinterfährt, die Steuerung unmittelbar wieder zurückzuschalten. Die Sperrung der anderen Fahrtrichtungen wird somit geringgehalten, sodass ein Stau, wenn er denn entstanden ist, unmittelbar wieder abgebaut werden kann.
Win-Win-Situation mit großem Potential für zukünftiges autonomes Fahren
Es konnte bereits beobachtet werden, dass sich die Fahrzeiten der Rettungsfahrzeuge dank des Einsatzes dieser Technologie in den Spitzenstunden reduziert haben. Die Vorteile beschränken sich jedoch nicht nur auf die Effizienzsteigerung. Die Verkehrssicherheit hat sich für die Fahrer:innen subjektiv erhöht, da an den betroffenen Knotenpunkten nicht mehr bei Rot in die Kreuzung eingefahren werden muss. Auch konnte an kleineren Rettungswachen in Oberhausen mit wenig Aufwand im Umfeld Road-Side-Units an den Lichtsignalanlagen eingebaut werden, da alle Rettungsfahrzeuge der Feuerwehr Oberhausen mit On-Board-Units ausgestattet sind.
Der Einsatz von V2X-Kommunikation wird zweifellos weiter an Bedeutung gewinnen. Mit zunehmender Entwicklung und Integration von automatisierten Fahrfunktionen können in Zukunft noch fortschrittlichere Lösungen erwartet werden. Die hier eingesetzten Infrastrukturkomponenten bieten somit auch das Potential für späteres autonomes Fahren.