Schritte in Richtung Energieversorgung und KI
Teil der CAPTN-Vision ist Nachhaltigkeit. Sauber soll die autonome, öffentlich nutzbare Mobilitätskette sein. Erst kürzlich – im Oktober 2022 – gelang der Initiative mit der Förderung von CAPTN Energy ein erster Schritt in diese Richtung. Dieses Projekt ist im Rahmen der Förderlinie „WIR! Wandel durch Innovation in der Region“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) entstanden, das Fördermittel von bis zu 15 Millionen Euro in Aussicht stellt. CAPTN Energy ist mit rund 50 Partnern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft die größte Einheit der Initiative. Ziel ist die Umwandlung und Speicherung, den Transport und die Nutzung von erneuerbaren Energien für maritime Anwendungen im Raum der Kieler Förde und des Nord-Ostsee-Kanals zu etablieren.
Ebenfalls im Oktober erhielt die CAPTN Initiative die Förderung für den Einsatz von Künstlichen Intelligenz (KI), die auf dem „MS Wavelab“ und im Testfeld auf der Kieler Förde erforscht und umgesetzt werden sollen (CAPTN KI). Schließlich erfordert das Fahren auf dem Wasser noch mehr als bei autonomen Landverkehren Umfeldanalysen sowie die damit verbundene Aufnahme und Auswertung riesiger Datenmengen.
Beide Projekte stecken aktuell noch in den Anfängen. Ebenso wie weitere Kooperationen und die Entwicklung neuer Teilprojekte. So gibt es erste Bestrebungen weiterer Verkehrsträger in die CAPTN Initiative zu integrieren, um der Vision einer umfassenden Mobilitätskette näher zu kommen, die mit dem Bau einer (teil-)autonomen Fördefähre begann.
Vielversprechende Anknüpfungspunkte für intensivierte überregionale Zusammenarbeit zwischen CAPTN und innocam.NRW
Im Herbst 2022 vereinbarten die Initiative CAPTN aus Schleswig-Holstein und das Kompetenznetzwerk für automatisierte und vernetzte Mobilität innocam.NRW, ihre Zusammenarbeit zu vertiefen, arbeiten doch beide Organisationen intensiv daran, mit ihren Akteuren die Verkehrswende voranzutreiben und nachhaltige, automatisierte Mobilitätsketten zu entwickeln.
Dr. Wiebke Müller-Lupp, wissenschaftliche Geschäftsführerin des Wissenschaftszentrum Kiel GmbH: „Zwar liegt der Fokus der CAPTN Initiative zurzeit auf unserem Forschungsträger und dem daraus resultierenden Fährschiff, wir forschen aber auch im Bereich der Schiene und sauberer Antriebsstoffe.“ So könnte die Kooperation dazu beitragen, Innovationen voranzutreiben und auch überregionale Projekte für die Mobilität der Zukunft in Position zu bringen.
Auch Marcel Sonntag, innocam.NRW-Projektkoordinator zeigt sich sehr zufrieden mit dem erarbeiteten Memorandum of Understanding: „Insbesondere gemeinsame Projektansätze bieten hier die Möglichkeit, zum Beispiel automatisierte und vernetzte Verkehrsträger auf der Straße und dem Wasser enger zu verknüpfen. Dazu ist ein regelmäßiger Erfahrungsaustausch unerlässlich“.