Bei der Gestaltung der automatisierten und vernetzten Mobilität dürfen nicht nur die Fahrzeuge an sich betrachtet werden. Durch den disruptiven Wandel, den die Technologien mit sich bringen können, besteht nicht nur die Möglichkeit, sondern die Pflicht, das gesamte Mobilitätssystem zu überdenken. Dazu zählt auch die Infrastruktur. Über Jahrzehnte wurde diese für den manuellen Verkehr entwickelt und unter anderem hinsichtlich Verkehrseffizienz und -sicherheit optimiert. Denn gerade die Verkehrssicherheit hat hier den höchsten Stellenwert.
Durch die automatisierte und vernetzte Mobilität ändern sich jedoch die Anforderungen an die Infrastruktur und es entstehen ganz neue Perspektiven durch eine ebenso neuartige intelligente Infrastruktur. Wie dies zum Beispiel für den Straßenverkehr genau aussieht, ist für viele Aspekte allerdings noch unklar. Dies ist nicht zuletzt der Tatsache geschuldet, dass hochautomatisierte Fahrzeuge noch nicht in der Breite auf den Straßen unterwegs sind. Führt man sich jedoch die hohen Kosten für die aktuelle Infrastruktur und die langen Betriebszeiten vor Augen, ist es unabdingbar, frühzeitig die Anforderungen zu ermitteln, die die automatisierte und vernetzte Mobilität an die Infrastruktur stellt.
Dieser Fragestellung widmete sich bereits der Auftakt-Workshop zum innocam.NRW Themenkreis Infrastruktur auf dem Mobility Meeting. Hier nahmen kommunale Vertreter:innen sowie Expert:innen aus Wirtschaft und Forschung dieses Thema ganzheitlich in den Blick. Erste diskutierte Ansätze wurden in einem Follow-up-Workshop weiter konkretisiert.
Das berühmte Henne-Ei-Problem
Bei einem Thema waren sich alle Teilnehmer:innen einig. Für die Einführung einer neuartigen Infrastruktur für die automatisierte und vernetzte Mobilität liegt ein Henne-Ei-Problem zwischen den Fahrzeugen und der Infrastruktur und somit zwischen den Fahrzeugherstellern und den Infrastrukturbetreibern vor.