Vom 15. bis 18. Juni 2025 fand in Hamburg der UITP Summit statt, eine der größten Veranstaltungen für den öffentlichen Personennahverkehr und nachhaltige urbane Mobilität. In vier Messehallen präsentierten Aussteller aus der ganzen Welt die neuesten Fahrzeuge, Produkte und Dienstleistungen. Der UITP Summit bot der vielfältigen Stakeholder-Welt des öffentlichen Verkehrs eine Gelegenheit, die Themen Vernetzung und Automatisierung im öffentlichen Verkehr zu vertiefen und neue Impulse zu gewinnen. Es folgt ein Auszug über einige dieser Themen und Projektbeispiele außerhalb NRWs, über die wir uns in einer Vielzahl von Gesprächen austauschen konnten und die wir in Zukunft noch weiter vertiefen werden.
Vernetzung und Automatisierung im Fokus
Beim UITP Summit stellten insgesamt 401 Mobilitätsakteure aus – 178 alleine aus Deutschland – darunter Hersteller von Transportmitteln, Verkehrsbetriebe und Behörden, IT-Unternehmen, Infrastruktur- und ÖPNV-Umgebungsspezialisten sowie Hersteller für Komponenten im Bereich Elektrifizierung und Sensortechnik. Schon diese Vielfalt zeigte die Breite des Mobilitätssektors.
Während des UITP Summits wurden zahlreiche innovative Themen und Produkte im Themenbereich Digitalisierung und Vernetzung vorgestellt. Ein zentrales Thema war die Digitalisierung von Verkehrsnetzen und die umfassende Integration von Datenträgern. Eine Vielzahl an Anbietern demonstrierte vor Ort, wie intelligente Netzwerke die Linienplanung und operative Entscheidungen verbessern können. Dazu gehört die kleinteilige und detailreiche Arbeit mit einzelnen Datenpunkten bis hin zu leichter zu veranschaulichenden Simulationen intelligenter Verkehrssteuerung mit Hilfe von digitalen Zwillingen.
Ein Beispiel für das enorme Potenzial vernetzter und automatisierter Mobilität ist die Echtzeit-Kontrolle im vernetzten Schienenverkehr der S-Bahn Hamburg. Durch die synchrone Schaltung von bremsenden und beschleunigenden Fahrzeugen (bzw. der Vermeidung gleichzeitig bremsender oder gleichzeitig beschleunigender Fahrzeuge) wird anstelle häufiger Energieverbrauchsspitzen beim Bremsen rückgewonnene Energie direkt für die Beschleunigung des nächsten Fahrzeugs weiterverwertet. Damit ermöglicht diese Technologie neben einer sicheren vor allem auch eine effizientere Steuerung des Schienenverkehrs.
Das Teilen solcher Fortschritte ist für die breitflächige Implementierung und effektive Verwertung des bereits bestehenden Know-Hows zentral. Dieser Strategie geht auch der vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) geförderte Mobility Data Space nach, der – ähnlich wie innocam.NRW – als Wissensträger, Koordinator und Multiplikator einen Rahmen für den Austausch der Erkenntnisse und die Verbreitung der Kompetenzen in der Erhebung und Verwertung von Mobilitätsdaten schafft. Auch viele weitere Aussteller präsentierten ihre Lösungen zur besseren Verfügbarkeit und Nutzung von Mobilitätsdaten, die für eine effiziente Verkehrssteuerung unerlässlich sind. Im Themenfeld Digitalisierung darf außerdem die Verbesserung der Passagierinformationen und die Entwicklung von White Label Software für Verkehrsapps nicht unerwähnt bleiben. Diese Lösungen ermöglichen es Verkehrsbetrieben, maßgeschneiderte Apps für ihre Kunden anzubieten und so den Service zu verbessern. Auch hierzu stellte eine große Zahl von Anbietern auf dem UITP Summit aus.