Passen zum Abschluss des Jahres 2024 kamen am 16. Dezember 24 Teilnehmende zum innocam.STAMMTISCH zusammen, um gemeinsam über das Thema „Erprobung autonomer Systeme in der Schifffahrt“ zu diskutieren.Eingeleitet wurde der Stammtisch durch einen Impulsvortrag zu "Smart Shipping"von Dr.-Ing. Frédéric Kracht, Fachbereichsleiter Autonomes Fahren am Entwicklungszentrum für Schiffstechnik und Transportsysteme e.V. (DST). Der Stammtisch widmete sich den spezifischen Herausforderungen des Verkehrsträgers Wasser und lieferte spannende Antworten auf die Fragen, wie Schiffe in Zukunft technologisch automatisiert werden können und wie der regulative Weg dahin aussehen könnte.Im Zuge der Diskussion wurden Erkenntnisse diskutiert, die auch auf andere Verkehrsträger übertragbar sind.
Herausforderungen und Chancen in der Schifffahrt
Dr.-Ing. Frédéric Kracht begann seinen Impulsvortrag mit der Darstellung der Ausgangslage in der Schifffahrt sowie den Chancen und Herausforderungen der Automatisierung auf dem Wasser. Er schloss einen detaillierten Überblick zu im Zielfeld liegenden relevanten Projekten des DST an. Allgemein wird dem Güterverkehr auf Wasserstraßen großes Potenzial zur Entlastung von Straße und Schiene zugeschrieben. Um das Potential der Entlastung von Straße und Schiene zu erschließen und den Trend zu kleineren Schiffen zu ermöglichen, müssen jedoch zum einen wirtschaftliche Faktoren berücksichtigt, zum anderen der damit einhergehende hohe Bedarf an Schiffsführenden gedeckt werden. Hier kann die automatisierte Schifffahrt anknüpfen und Antworten bieten, da durch AVM in der Schifffahrt perspektivisch der Personalbedarf und somit Kosten reduziert werden können. Als weitere Chance der Automatisierung führt Dr. Kracht die perspektivische Erhöhung des Sicherheitsniveaus an. Der flächendeckenden Ausbreitung dieser neuen Technologien steht jedoch unter anderem der lange Betrieb von Schiffen im Wege.
Um die Automatisierung der Schifffahrt zu erproben und breitflächig zu ermöglichen, führt das DST bereits eine Reihe an Forschungsprojekten durch, die sowohl auf die Infrastruktur (dazu zählen Simulatoren, Testfelder und Schnittstellen, etwa in Häfen) als auch auf die Technologie an Bord und auf Demonstratoren abzielen. Genaueres über die unterschiedlichen Forschungsprojekte und die Forschungsstrategie des DST im Gesamten können Sie unter www.smartshipping.info nachlesen. Einige der Projektbeispiele stellten wir bereits detaillierter in unserem innocam.BLOG vor, so das Projekt FernBin und die Projekte ELLA, VeLABi und HaFoLa.